EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Steinenschloss

Geschichte:

Der alte Name der Burg ist nicht bekannt. Vermutlich könnte die Burg auf dem Boden des Klosters Hornbach gelegen haben. In diesem Fall ist eine Errichtung der Burg durch die Grafen von Saarbrücken möglich, zumal diese 1135 als Vögte von Hornbach bezeugt sind. Eine Bresche in der Ringmauer und Brandschutt im Saalbau weisen auf eine Zerstörung hin. Diese könnte durchaus mit der für 1168 überlieferten Zerstörung von Burgen der Saarbrücker Grafen durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa in Zusammenhang stehen. Wer nach der Reparatur der Schildmauer und dem Neubau eines Rundturmes mit Buckelquadern Inhaber der Burg war, muss offen bleiben, Der Rundturm könnte ggf. auf die Grafen von Blieskastell hinweisen, da diese Bauform bei dieser Familie oft vorkommt. Um 1200 wurde die Burg - wohl im Rahmen des Staufisch-Welfischen Thronsteits - zerstört. Aufgrund der Größe und Ausstattung der Burg ist jedoch von einem bedeutenden Bauherren auszugehen.(Dieter Barz)

Bauentwicklung:

In die Zeit um 1100 gehören die Schild- und Ringmauer, der Saal/Wohnbau ("Palas") mit vorgelagertem Gang und Abortanlage, ein weiterer Wohnbau, die "Trenn"- mauer mit Tor, eine Tankzisterne sowie der große Torbau mit Wächterkammer am Eingang zur Kernburg. Nach einer Zerstörung (1168 ?) wurde der westliche Teil der Schildmauer mit Buckelquadern repariert und ein ein großer Rundturm (Bergfried oder Wohnturm?) mit Buckelquadermauerwerk neu errichtet. Die Erweiterung des Saal-und Wohnbaus sowie mehrere Überreste von Nebengebäuden lassen sich zeitlich nicht einordnen. (Dieter Barz)

Baubeschreibung:

Die Hauptburg ist durch eine Mauer mit Torbau in eine Ober- und Unterburg geteilt. Die Oberburg wurde urspünglich durch einen mehrteiligen Saal- und Wohnbau mit vorgelegtem Gang dominiert, der u.a. durch eine 2,5 m starke Mauer (Schildmauer) geschützt war. Ein weiterer Wohnbau war nach Funden mit Kachelöfen ausgestattet. Weitere Gebäude - evtl. eine "Rüstkammer" - lassen sich nur ansatzweise erkennen. In der Unterburg können Nebengebäude teilweise erfasst werden. Feuerstellen weisen auf Handwerk hin. Ebenfalls konnte am Rand der Oberburg eine kleine Tankzisterne festgestellt werden. Der Zugang zur Hauptburg wurde durch ein aufwendiges Torhaus gesichert. Nach einer Zerstörung wurde ein Teil der Schildmauer repariert und ein Rundturm mit 13,5 m Durchmesser mit Buckelquader neu errichtet. Die Vorburg und der urspüngliche Burgweg sind nur im Gelände zu erkennen, obwohl um 1920 hier noch Mauerreste sichtbar waren. (Dieter Barz)

Arch-Untersuchung/Funde:

Christian Mehlis 1896/97
L.A. Hofmann 1950er Jahre
1973 - c. 1993 Klaus Deibert/Hedwig Couturier