EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Rodenstein i. Odenwald

Geschichte:

Die Burg wurde nachweislich von den Herren von (Fränkisch)-Crumbach erbaut. 1256 nennen sich die Brüder Rudolf und Friedrich von Crumbach erstmals "von Rodenstein". Sehr wahrscheinlich erfüllte die Anlage die Funktion einer Gegenburg zu Reichenberg. Die Burg war vermutlich von Anfang an Lehen der Grafen von Katzenelnbogen und blieb bis zum Aussterben der Herren von Rodenstein (1671) in deren Besitz, war jedoch bereits im Dreißigjährigen Krieg durch Verfall und Entnahme von Baumaterial zur Ruine geworden. Nach dem Erlöschen des Hauses Katzenelnbogen 1479 fiel deren Anteil an Burg Rodenstein an die Landgrafen von Hessen, die auf ihre Besitzrechte bereits 1493 verzichteten. Heutige Eigentümer sind die Freiherren von Gemmingen-Hornberg, die Ende des 18. Jahrhunderts die vormalige Herrschaft Rodenstein übernahmen. (Thomas Steinmetz)

Bauentwicklung:

Die ursprüngliche Burg bestand aus der kleinen, rechteckigen Kernburg und dem weiträumigen Zwinger. Dieser nahm vermutlich von Anfang an Nebengebäude auf. Mitte des 14. Jahrhunderts erfolgte ein Ausbau durch Einfügung von zwei Tortürmen mit Eckbuckelquadern in die Zwingermauer. In die Kernburg wurde vermutlich gleichzeitig das später "Steinerner Stock" genannte rechteckige Hauptgebäude eingefügt. Weitere Umbauten sind für die spätere Zeit mehrfach überliefert, ohne dass deren Umfang richtig klar wird. Eine Erweiterung der Burg erfolgte nur mit der Anlegung des nur an der Talseite vorhandenen unteren Zwingers, der in seiner Mitte ein halbrundes Rondell besitzt. Dieses wird ins 15. Jahrhundert gehören. (Thomas Steinmetz)

Baubeschreibung:

Besterhaltenste Teile sind der westliche und östliche Torturm aus dem 14. Jahrhundert, von denen das Tor des westlichen Turmes bereits im 16. Jahrhundert vermauert wurde. In nennenswerter Höhe sind außerdem die feldseitige Schmalwand der Kernburg sowie deren restauriertes Tor aus dem 14. Jahrhundert erhalten. In gutem Zustand ist der talseitige Außenzwinger, der für die statische Sicherheit der Ruine wichtig ist. Eine recht anschauliche Darstellung der noch erhaltenen Burg im 17. Jh. bietet der Zeichner Valentin Wagner. (Thomas Steinmetz)

Arch-Untersuchung/Funde:

Eine wissenschaftliche Untersuchung erfolgte nie. Dagegen liegen Lesefunde des 19. und 20. Jahrhunderts in größerer Zahl vor.