Geschichte:
Für die Jahre 1084 und 1094 (Kopie 17. Jh.) wird der Ort als Estetin, 1139 Eysstetten, 1198 Esteten genannt. Im 15. und 16. Jh. öfters als Edenstetten und Ödenstetten belegt. Hug von Ehestetten taucht 1084 als Zeuge im Umkreis von Hezelo, dem Gründer von Kloster Sankt Georgen (Schwarzwald) auf. Dieses Kloster bekam dann 1094 vom Landold und seinem Sohn Hug (von Winzeln?) Grundbesitz und die Kirche in Ehestetten geschenkt. Das Kloster ließ daraufhin das castrum zerstören. Die sog. Alte-Stadt oberhalb des Weilers Ehestetten im Wald bislang undatiert und in der Ansprache umstritten. Der Weiler Ehestetten war Teil der Grafschaft Hohenberg, Herrschaft Werenwag. 1444 wurde er von Eberhard von Hörnlingen (Inhaber der Herrschaft Werenwag) an den Ebinger Bürger Renhard von Melchingen und von diesem 1453 an die Stadt verpfändet. 1416 veräußerte Kloster Sankt Georgen die Güter an Ebinger Bürger. Der Kirchensatz gelangte 1533 an die Stadt. Schon zu diesem Zeitpunkt waren nur noch Kirche, Mesnerhaus und Mühle vorhanden. Die Pfarrkirche wird heute als Scheune genutzt. (Christoph Engels)
Bauentwicklung:
Schon um 1094 Zerstörung einer Burg/Befestigung unbekannten Alters im Kontext der Übernahme des Ortes durch Kloster St. Georgen. Der schlecht erhaltene Burgstall auf dem Taubenfelsen südwestlich über dem Weiler erbrachte jedoch bislang nur Lesefunde die frühestens in die 1. H. 12. Jh. datieren. Trotz des engen zeitlichen Gegensatzes von nur 6 Jahren wurde die These entwickelt, der Burgstall auf dem Taubenfelsen sei eine jüngeren Gründung, löse den 1094 geschleiften älteren Burgstall im Tal ab. Dabei sollte man aber berücksichtigen, dass die erzählende Quelle eher den symbolischen Akt der Rechtshandlung vor den Unfreien (etwa durch Brechen von Riegeln und Toren) 1094 beschreiben mag, denn den Vollzug der Zerstörung der nutzbaren Bausubstanz insgesamt. Archäologische und historische Datierung können ohnehin nicht derart, geschweige auf das Jahr genau, zusammenfallen. Zudem wurde die Keramikdatierung von Ch. Bizer selbst nicht publiziert, es sind Ditte, die sich auf ihn berufen. Gleiches gilt für die Aussage, die Burg auf dem Taubenfelsen sei dann erst um/nach 1139 verlassen worden. Die These, wonach die 1094 genannte Befestigung weder die Burg auf dem Taubenfelsen noch die Alte-Stadt sei, ist auch Gegenstand der amtliche Dokumentation des Landesamtes für Denkmalpflege. Einen unumstößlichen, zumal veröffentlichten Nachweis einer Befestigung unten im Bereich des Weilers gibt es aber bislang nicht. Ehesteten ist in der 1. H. 16. Jh. bis auf Kirche, Mesnerhaus und Mühle eine Wüstung. (Christoph Engels)
Baubeschreibung:
Allein die linsenförmige Parzelle direkt östlich der in einer Scheune erhaltenen Kirche mag ein Hinweis auf eine mögliche Lokalisierung geben. Die fragliche Fläche ist heute in andere Form parzelliert und nicht zugänglich. Etwaige charakteristische Bodenformen lassen sich nicht ausmachen. (Christoph Engels)
Arch-Untersuchung/Funde:
Aus dem Bereich des Weilers liegen mittelalterliche Lesefunde vor.