Geschichte:
Aufgrund der Nähe zu Tiefenstein und zum "Schanzbühl" sind die Bezüge der drei Burgstellen zu untersuchen. Topographisch sind die südlicher gelegene Brücke bei Tiefenstein und die in den Jahren 1858-1859 ausgebaute Straße nach Norden, zum Kloster St. Blasien, in den Blick zu nehmen. In diesem Bereich wäre für das Mittelalter mit einem Weg zum Kloster zu rechnen, dessen Vogtei begehrt und umkämpft war.
Ob der Burgenbau durch Graf Rudolf von Habsburg anlässlich der Belagerung der Burg Tiefenstein 1272 begonnen wurde, ist unklar. Der Burgenbau könnte zur Erhöhung des Druckes auf die Burgbesatzung von Tiefenstein gedient haben, oder anschließend zur künftigen Absicherung des Zugangs nach St. Blasien. Der Bischof von Basel hatte kurz zuvor von den Tiefensteinern ihre Burg als Stützpunkt gegen den mit ihm verfeindeten Habsburger übernommen; daher könnte auch er die Initiative zum Bau der Iburg oder Rihburg ergriffen haben.
Mit der Einnahme und Schleifung der Burg Tiefenstein und der Wahl des Grafen Rudolf von Habsburg zum König im Jahre 1273 war der Konflikt entschieden. Der Bischof musste klein beigeben, und Basel öffnete wie die anderen Städte am Hoch- und Oberrhein dem König ihre Tore. (Heiko Wagner)
Bauentwicklung:
Keine. Nach dem Geländebefund wurde die Burg nicht fertig gestellt, daher auch keine weiteren Bauphasen. (Heiko Wagner)
Baubeschreibung:
Auf der Westseite der Albtalstraße L 154 nach St. Blasien erhob sich auf einem Felskopf ein rechteckiger Baukörper. Er erstreckte sich in Süd-Nord-Richtung, war aber wohl nicht fertiggestellt. Unter der Westseite des Felsens ist noch Füllmauerwerk einer Unterfangung vorhanden; auf der geneigten Felsplatte fehlen eingearbeitete Auflager für eine bessere Verzahnung des Mauerwerks. An der südlichen Schmalseite des Gebäudes war ein kleiner Rundturm angebaut, dessen Innenraum früh freigeräumt worden ist. Die Kombination eines rechteckigen Wohngebäudes mit Rundturm erinnert an einige Burgen der 2. Hälfte des 13. Jhs. im Elsass (Kagenfels, Hohlandsberg). Im gesamten Bereich und bis weit den Hang hinunter ist fast kein Versturzmaterial vorhanden; zerfallener Kalkmörtel liegt nur am Fuß des Mauerwerks. Angesichts der Steilheit besonders des Westhanges ist zumindest in dieser Richtung kaum mit späterem Steinraub zu rechnen. In Richtung Süden und Südosten sind ausgeebnete Flächen vorhanden, die jedoch keine Bauspuren zeigen. Hier waren offenbar Vorburgen geplant, die vermutlich nicht fertig gestellt worden sind.
Generell sind derzeit trotz mehrerer, eingehender Geländebegehungen keinerlei Ziegelstücke und vor allem keine Gefäß- oder Ofenkeramik (evtl. eine Wandscherbe; wenige weitere Wandscherben sind vorgeschichtlich) vorhanden. Es liegen nur ein Eisennagel und eine Öse eines Riemenverteilers vor. Der Gesamteindruck besagt, dass hier eine Burgenbaustelle aufgegeben worden ist. (Heiko Wagner)
Arch-Untersuchung/Funde:
Keine Grabung. - Mehrere Geländebegehungen, wenige Oberflächenfunde der Vorgeschichte sowie des Mittelalters wie wenige Wandscherben, ein Eisennagel und eine Öse eines Riemenverteilers. (Heiko Wagner)