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Herrnstein

Geschichte:

Als Initiatoren zum Bau der auf einem Bergsporn über dem Bröltal gelegenen Burg Herrnstein gelten die Herren vom Stein. Johann "vame Steyne", der um die Mitte des 14. Jh. Ansprüche auf die Löwenburg erhob, trug 1370 sein "huys zome Steyne" den Grafen von Berg zu Lehen auf. Durch die Heirat seiner Schwester Sophia vom Stein gelangte die Burg Ende des 14. Jh. an die Herren von Nesselrode zu Ehrenstein (NR). Seit 1825 befindet sich die im 18. Jh. teilweise umgestaltete Anlage im Besitz der Grafen von Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein, die 1945 ihren Hauptwohnsitz von Herten nach Herrenstein verlegten. (J. F.)

Bauentwicklung:

Neuere Untersuchungen zur baulichen Entwicklung des Schlosses Herrnstein stehen noch aus. Die Anfänge der in Spornlage über dem Bröltal gelegenen Burg reichen vermutlich bis in die Mitte des 14. Jh. zurück. Im Jahr 1370 trug Johann vom Stein die Burg den Grafen von Berg zu Lehen auf. Unter den Herren, späteren Grafen von Nesselrode, wurde das Hauptgebäude im 18. Jh. umgestaltete. Weitere bauliche Verdänderungen an der Hauptburg und den im Tal gelegenen Vorburggebäuden erfolgten zu Beginn des 20. Jh. (J. F.)

Baubeschreibung:

Die zweiteilige Anlage gliedert sich in die im Tal gelegene Vor- und die auf dem Bergsporn gelegen Hauptburg. Mit Ausnahme eines bescheidenen Bruchsteintraktes aus dem 15./16. Jh. an der Südseite, datieren die Gebäude des dreiflügeligen, von Wassergräben umgebenen Wirtschaftshofes in das beginnende 20. Jh. Wesentliche Teile der über unregelmässigem Grundriss errichteten Hauptburg reichen noch in die zweite Hälfte des 14. Jh. zurück. Zum spätmittelalterlichen Baubestand des 15. Jh. Gehört das rechteckige, an der Nordseite gelegene, über hohem Keller dreigeschossig aufsteigende, in Bruchstein errichtete Wohngebäude mit Krüppelwalmdach und der zur östlichen Talseite gerichteten Giebelfront. Bei der rückwärtigen nördlichen Wand des Gebäudes handelt es sich um die vermutlich Mitte des 14. Jh. errichtete, an ihrem Mauerfuß drei Meter starke Schildmauer, in deren Front im 18. Jh. einige Fenster gebrochen wurden. Zusätzlichen Schutz an der Nordseite des Bergsporns bot der später zugeschüttete Halsgraben. Die Westseite des nach Süden sich zuspitzenden Felsens war ursprünglich ganz bebaut. Sowohl das von zwei schmalen spitzbehelmten Rundtürmen flankierte Tor der Hauptburg wie auch die angrenzenden niedrigen Nebengebäude entstanden zu Beginn des 20. Jh. auf der Grundlage der Zeichnung des wallonischen Zeichners Renier Roidkin. (J.F.)