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Zarten

Geschichte:

Das Turmhaus des 13. oder 14. Jhs. wird gelegentlich - vermutlich fälschlich - für den Dinghof des Klosters St. Märgen gehalten, den man aber vielleicht auch näher an der Kirche zu suchen hat.
In einer Urkunde von 1420, die den ehemaligen Freiburger Schultheißen Paulus von Riehein als Lehensträger des Klosters St. Märgen nennt, werden ein Turm, Hof und Gesesse mit Baumgarten sowie acht Jauchert Matten (Wiesen) erwähnt. Der Turm war spätestens 1502 im Besitz der Stadt Freiburg. (H.W.)

Bauentwicklung:

Das noch heute bewohnte, gut erhaltene, mindestens viergeschossige Turmhaus mit steilem Dachgiebel verkörpert zweifellos das Hauptelement des repräsentativen Landsitzes eines Adeligen oder Stadtpatriziers. Es dürfte im 13. oder 14. Jh. entstanden sein, erfuhr jedoch an den Fenstern spätgotische und jüngere Veränderungen. In seiner Architektur greift das Turmhaus bewusst Elemente auf, die auch an Burgen zu finden sind. Hinzuweisen ist auf die an drei Ecken noch sichtbaren Buckelquader, auf die - teilweise allerdings veränderten - spätgotischen Fenster und auf den gotischen, leicht überformten, Eingang an der Nordseite (allerdings ebenerdig). Ob die Buckelquader der Hausecken im oberen Teil nur sekundär zu glatten Quadern abgearbeitet wurden oder ob hier eine jüngere Aufstockung vorliegt, ist ohne genauere Untersuchung nicht zu entscheiden. Eine Zeichung von F. Lederle von 1884 zeigt an der Nordseite im 1. OG zwei Drillingsfenster mit erhöhtem Mittelteil, die in dieser Form aber nicht mehr existieren. Für die Authentizität der Darstellung spricht, dass sich heute an ihrer Stelle die Fensteröffnungen befinden. Auch der von Lederle dargestellte Brunnen ist mittlerweile verschwunden, würde aber gut zu einem adeligen Anwesen passen (falls er nicht eine romantische Zutat des Zeichners ist). Von Lederle wiedergegebene Mauerreste einer straßenseitigen Umfassungsmauer tauchen in ähnlicher, jedoch weniger romantisch verfallener Art auf einem alten Schwarzweißfoto auf. (H.W.)

Baubeschreibung:

Schlichtes ehemals viergeschossiges Burghaus über rechteckigem Grundriss. Spätere Anbauten. (H.W.)