EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Padberg, Oberhaus

Geschichte:

Bei der exponiert über dem gleichnamigen Ort auf dem Gipfel des Altenhagen gelegenen Burg handelt es sich um eine hochmittelalterliche Gründung der Grafen von Padberg. Urkundlich erscheint die Burg Padberg erstmals im Jahre 1120. Die bereits im ersten Viertel des 12. Jh. erloschene Dynastenfamilie ist von der ab 1140 in den Schriftquellen genannten Ministerialenfamilie von Padberg zu unterscheiden, die dem Lehnsverband des Kölner Erzbischofs angehörte. Vermutlich bildete ein bereits 1204 bezeugter Markt unterhalb der Burg die Keimzelle der Stadt Padberg, die 1237 erstmals als "oppidum" erwähnt wird. Bereits 1217 war Burg Padberg Offenhaus der Kölner Erzbischöfe. Bedingt durch eine Erbteilung im Hause Padberg entstand zwischen 1314 und 1320 auf dem Neuenhagen eine zweite Burg, die zur Unterscheidung von der höher gelegenen Gipfelburg (Oberhaus) als Unterhaus bezeichnet wird. Mitglieder beider Häuser waren im Spätmittelalter in zahlreiche Fehden verwickelt und treten als Mitglieder verschiedener Rittergesellschaften in Erscheinung. Auseinandersetzungen mit dem Hochstift Paderborn und den Grafen von Waldeck hatten 1391, 1394 und 1418 die dreimalige Zerstörung des Städtchens Padberg zur Folge, während die beiden Burgen die kriegerischen Auseinandersetzungen offenbar schadlos überdauerten. Um 1530 wurden beide Burgen aufgegeben und verfielen. (J.F.)

Bauentwicklung:

Nähere Aufschlüsse über die Anfänge der Burg auf dem Altenhagen könnten lediglich durch archäologische Untersuchungen gewonnen werden. Die Burg entstand offenbar vor 1120 und erfuhr im 14. Jh. eine Umgestaltung (abgerundete Mauerecken). Um 1530 wurde die Anlage auf dem Altenhagen zur Ruine, deren Bestand in der Folgezeit durch Steinraub erheblich deziemiert wurde. Auf dem Burgberg befindet sich eine Informationstafel. (J.F.)

Baubeschreibung:

Die Geländespuren lassen Rückschlüsse auf eine annähernd rechteckige Grundrissgestalt der mit einer Ausdehnung von 18 x 32 m recht bescheidenen Burg zu. Abgerundete Mauerecken könnten einen Hinweis auf eine Umgestaltung im 14. Jh. bieten. Der Zugang zur Burg erfolgte von Westen, wobei ein Rundturm von etwa 5 m Durchmesser die Südostecke der Ringmauer einnahm. An dem auf der südlichen Bergseite entlang führenden Burgweg treten geringe Mauerspuren des Turmes zu Tage. In der Südhälfte der Burg könnte sich eine Zisterne befunden haben. (J.F.)