EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Gaber I

Geschichte:

Nach Binder ist 1327 bis 1405 das Geschlecht der Hrn. v. Gaber nachweisbar. Laut Bors sind zwischen 1309 und 1547 insgesamt 14 auf die Burg beziehbare Nennungen bekannt. Die Burg selbst ist bereits ab dem späten 15. Jh. verödet. Die Burgruine befindet sich heute im Besitz der Gemeinde Luden. (G.R.)

Bauentwicklung:

Die noch zahlreiche Details besitzende Kapelle lässt sich durch das lagerhafte, plattige Bruchsteinmauerwerk noch dem 14. Jh. zuweisen.
Im Bereich der Burganlage selbst wurde Keramik gefunden, die nach Schwammenhöfer in das 12. Jh. datiert.

Baubeschreibung:

Die hausbergartige Anlage ist durch einen Graben an der N- und O-Seite aus dem relativ ebenen Vorgelände herausgearbeitet. Im S und W sind natürliche Steilabhänge zum Grabeneinschnitt vorhanden. Das nahezu rechteckige Plateau von ca. 28 x 32 m zeigt zentral an der O-Front geringe Mauerreste, die den ehem. Torbau vermuten lassen. An der SO-Ecke liegt die in ihrer Bausubstanz noch gut erhaltene, turmartig aufragende Burgkapelle. An ein kleines, 5,05 x 4,15 m messendes, 2-jochiges Schiff schließt ein nur südl. eingezogener Polygonalchor an. Die Kapelle ist graben- bzw. hangseitig über tlw. tief hinabreichenden Substruktionen errichtet, die eine deutliche Baunaht zwischen Chor und Langhaus erkennen lassen, während die höheren Zonen hier eine Verzahnung zeigen. Im W scheinen ältere Bauteile, mglw. des Berings, einbezogen zu sein. Oberhalb des Sakralraumes sind Teile eines Obergeschoßes profaner Nutzung erhalten. Bis auf geringe Mauerspuren zeigt das Plateau weiters keine Mauerreste; Bodenerhebungen und Schutthügel weisen jedoch auf die ehem. Innenbebauung hin. Bemerkenswert erscheint die aus dem Spätmittelalter stammende Mauerbewehrung der Konterescarpe des 2-seitig umlaufenden Grabens, von der noch größere Mauerteile erhalten sind. Die Morphologie des nördl. und östl. Vorgeländes lässt eine ehem. Bebauung, mglw. den ehem. Meierhof- oder Siedlungsbereich, erschließen. Nach Bors ist hier, bis zu 200 m östl. der Burg, das "Dorf Gaber" zu sehen, das an Hand der Funde vom 12. bis 15. Jh. besiedelt war, während der ehem. Meierhofbereich im N der Burg zu rekonstruieren ist.
Die bislang von Hochwald bedeckte Burgruine ist nach jüngsten Schlägerungen und Aufforstungen, wobei der größte Teil des Geländes umzäunt wurde, völlig von Unterholz bewachsen. Nur der Kapellenbereich ist ohne Behinderungen zugänglich. (G.R.)