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Kamegg

Geschichte:

Ab ca. 1150 sind Personen aus dem Ministerialengeschlecht der Hrn. v. Kaja, die sich auch nach Kamegg nennen, urk. nachweisbar. Diese "Kamegger" sind bis 1312 auf dieser Burg feststellbar. Ab d. 2. H. d. 14. Jhs. im Besitz der Maissauer, 1534 - 1620 im Besitz der Puchheim. Im 17. Jh. wird die Burg als Wohnsitz aufgegeben. (G.R.)

Bauentwicklung:

Den zentralen Hügelbereich nehmen die in ihrer Substanz stark reduzierten Bauteile der Hochburg ein, die ehem. von einem knapp über 30 m Durchmesser erreichenden Bering-Polygonal umgeben wurde. Von diesem sind nur noch hangstützende Teile der N- und W-Seite erhalten, die anhand der weitgehend fehlenden, feldseitigen Mauerschalen die aus reinem "opus-spicatum" bestehende Mauerfüllung erkennen lassen. Ein niederer, fluchtender Rest an der S-Spitze zeigt streng lagerhafte, quaderhafte Strukturen, was eine allgemeine Datierung in die 2. H. d. 12. Jhs. zulässt. Teile des nördl. Berings wurden sekundär, im späten 13. oder frühen 14. Jh., durch eine innen angebrachte Dublierung verstärkt und gleichzeitig neu aufgebaut. Dieser Neubau ragt heute noch 2-geschoßig über dem älteren Basisbereich auf, der durch seine lagerhaften, stark plattigen Strukturen mglw. in die M. d. 12. Jhs. gesetzt werden kann. Die hier zu vermutenden, randständigen Gebäude sind nicht mehr erhalten. Die ehem. Zugangssituation im O sicherte ein massiver, vermutl. isoliert im Bering stehender, quadratischer Bergfried mit 7,20 m Seitenlänge und 1,90 m Mauerstärke. Dem Turm fehlt heute die angriffsseitige O-Mauer, den Zugang ermöglichte der ehem. Hocheinstieg, eine Spitzbogenpforte an der östl. Hofseite. 2 Kragsteine, die Blendnische und eine rekonstruierbare Aufzugsvorrichtung lassen hier eine ehem. Zugbrücke erkennen. Das lagerhafte Bruchsteinmauerwerk verweist angesichts fehlender Einzellagen in die 2. H. d. 13. Jhs. Zur Burg des Hochmittelalters sind auch die Reste der ehem. Burgkapelle zu zählen, die urspr. im S isoliert außerhalb des Berings auf einer Terrasse situiert war, von der jedoch nur noch Teile der äußeren Apsisschale zu beobachten sind. Relativ frühzeitig erfolgte die Anlage von Vorburg- bzw. Zwingeranlagen im O und S der Hochburg, die zur Sicherung des örtlichen Zuganges dienten und letztlich auch die Kapelle einschlossen. Entsprechend der Mauerstrukturen und der wenigen Details ist mit einer Errichtung jener Teile ab dem fortgeschrittenen 13. Jh. zu rechnen, wobei wesentliche erhaltene Teile der mehrphasigen Toranlage dem 14. Jh. angehören. (G.R.)

Baubeschreibung:

Die nur rudimentär erhaltene Burg gliedert sich in eine annähernd quadratische Hauptburg mit dezentralem, quadratischem Bergfried und einer etwas tiefer vorgelagerten Vorburg mit spärlichen Resten von Bering und Zwingermauern sowie dem Apsisrest der ehemaligen Burgkapelle.