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Thurnberg

Geschichte:

1209 wird ein "Sibito de Durrenberc" urk. genannt, 1281 das "castrum Thvernberch". 1346 ist "Tuernberch" Besitz des Konrad Fritzelsdorfer, seine Witwe bringt den Besitz an Ulrich v. Streun, der sich 1356 danach nennt. 1372 erscheint Jörg der Öder als Bgf. der Streun auf Thurnberg. Um 1440 gelangt Jakob Kienberger in den Besitz von Thurnberg. Nach dessen Parteinahme für die mährische Seite in den Vormundschaftskämpfen um Ladislaus Posthumus erfolgt die Zerstörung der Burg 1448 durch Truppen der niederösterr. Stände; danach wird die Burg nicht wieder aufgebaut. 1565 findet die Burg, in jener Zeit Teil der Hft. Idolsberg, nur noch als "öder Burgstall" Erwähnung. Heute im Besitz der Österreichischen Bundesforste. (G.R.)

Bauentwicklung:

Im Zentrum liegt die entsprechend dem Gelände orientierte Hauptburg von ca. 55 m Länge und 20 m Breite. An der NO-Seite sind Mauerteile eines relativ regelmäßigen Berings erhalten, der an der bergseitigen nordwestl. Stirnseite eine 5-eckige, stark vorspringende Situation ausbildet. An der gegenüberliegenden südöstl. Talseite sind die Reste eines massiven Turmbaues situiert, dessen NO-Seite vorsichtig mit ca. 11 m, die Mauerstärke mit 2,25 m anzugeben ist. Im Verband mit dem Turm, innerhalb einer 2,15 m starken Mauer, lag nördl. das flankenartig angelegte ehem. Tor. Im Inneren der Hauptburg weisen Schutthügel und Mauerreste auf ehem. Innenbebauungen. Nördl. und östl. liegen auf einer Hangstufe Teile einer die Hauptburg an 3 Seiten umfassenden Vorburg- bzw. Zwingeranlage, die anhand von Baunähten eine schrittweise Errichtung nahe legt und an der nördl. Spitze einen vorspringenden Halbrundturm integriert. Ein weiterer, talseitiger Graben begrenzt das Areal gegen den südöstl. zur Straße sich absenkenden Sporn, über dessen Rücken eine alte Wegführung vom Ort heranführt und die SO-Flanke der Burg passiert. Eine Erhebung südöstl. dieses Grabens zeigt verschüttete Mauerreste einer Bebauung, mglw. eines zugangssichernden südöstl. Vorwerkes.
Anhand des zu niederen Paketen zusammengefassten Bruchsteinmauerwerks sind die erhaltenen Teile der Hochburg einheitlich in die 2. H. d. 13. Jhs. (1281 "castrum") zu datieren. Aufgrund der erhaltenen Substanz kann auf eine relativ regelmäßige, an der bergseitigen NW-Seite durch einen 5-Eckturm, an der talseitigen SO-Seite durch einen torsichernden Rechteckturm betonte "2-Turm-Burg" geschlossen werden, die im späten Mittelalter (vor der M. d. 15. Jhs.) durch äußere Zwingeranlagen zusätzlich gesichert wurde. (G.R.)

Baubeschreibung:

Der NW - SO streichende, dicht bewaldete Felssporn oberhalb der Straße Thurnberg - Tiefenbach wird bergseitig durch 2 Halsgräben abgeriegelt, durch die ein dazwischenliegendes, relativ starkes Vorwerk gebildet wird. Durch Nachbearbeitung des derart begrenzten Spornabschnittes entstand ein kleines Plateau, das bergseitig einen kräftigen Wallriegel aufweist und zusätzlich von deutlich erkennbaren Wallstufen umgeben wird. Durch das völlige Fehlen von Mauereinbauten ist vermutlich eine Bebauung als Holz rekonstruierbar. Dem Vorwerk folgt der besonders tiefe, aus dem Fels geschrämte, 2. Halsgraben.
Das diesem Graben folgende Areal bot Raum für eine ca. 70 m lange und max. 30 m breite Burganlage, welche an beiden Schmalseiten durch Turmanlagen akzentuiert war. (G.R., T.K.)