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Weikertschlag

Geschichte:

1178 werden "Albero de Wichartsslage" und sein Bruder Wichard urk. genannt. Laut Dehio wird eine Gründung der Burg bereits in d. 1. H. d. 12. Jhs., durch Heinrich v. Zöbing, dem Vater der beiden Brüder angenommen. Die Hrn v. Weikertschlag-Zöbing entstammen dem Geschlecht der Kuenringer. Das Gebiet war zur Zeit der Gründung der Burg Bestandteil der Grafschaft Pernegg. 1276 ist die Burg Streitobjekt zwischen Ottokar II. und Rudolf v. Habsburg. Die "Weikertschlager", später wahrscheinlich Gefolgsleute der Hrn. v. Zöbing, die sich nach der Burg nennen, sind bis in das 15. Jh. nachweisbar. 1399 wird die Burg nach der Einnahme durch Ulrich v. Rosenberg vom Landesfürsten zurückerobert und zerstört, dürfte jedoch wieder instandgesetzt worden sein. Erst 1633 wird die Burg als "öder Burgstall" bezeichnet. Die ehem. Burgkapelle St. Pankraz wird 1784 aufgelassen. Die Ruine ist heute im Besitz der SG Raabs an der Thaya. (G.R.)

Bauentwicklung:

Gegen das nordwestl. Vorgelände ist die ausgedehnte, mehrteilige, in ihrer Gesamtheit nur schwer überblickbare Anlage durch eine doppelte Grabenanlage mit zwischengelagertem Wall abgeriegelt. Die Anlagen ziehen sich quer über den gesamten Sporn und reichen im NO weit den Abfall zur Thaya hinab. Das so geschützte, vordere Burgplateau besitzt bergwärts einen zusätzlichen Randwall. Dahinter liegen zentral die Reste eines rechteckigen, bergfriedartigen Turmbaues mit 7,40 m östl. Seitenlänge und 1,80 - 2,50 m Mauerstärke. Das von N zugängliche Obergeschoß zeigt Reste eines primären, über Schalung gemauerten Kreuzgewölbes. Das weitläufige, ca. 50 x 70 m große, gegen SO zunehmend unregelmäßiger gestaltete und über Hangstufen abgetreppte Plateau, das etwa zentral eine kleine Erhebung aufweist, zeigt keinerlei Reste weiterer Einbauten. Südwestl. liegt der durch einen doppelten Abschnittsgraben und einen mächtigen Wallriegel gesicherte hintere bzw. innere Burgbereich. Das ca. 16 x 30 m große Plateau, umgeben von Hangstufen, liegt am südöstl. Ende des Sporns und könnte, wie Schwammenhöfer vermutet, einen älteren Burgbereich des 12. Jhs. kennzeichnen. Durch Funde ist eine Besiedlung jenes Teiles zwischen dem 12. und 14. Jh. zu vermuten. Teile dieses Burgbereiches, der heute völlig von Buschwerk und Brennnesseln überwuchert ist, gingen durch einen Geländeabbruch oberhalb des kleinen Parkplatzes beim Lagerhaus verloren. Die gewaltigen bergseitigen Erweiterungen sind vermutlich dem 13. Jh. zuzuweisen, da auch das lagerhafte Bruchsteinmaterial des zugehörigen Turmes in die M. d. 13. Jhs. datiert werden kann. Der Stich von Vischer zeigt 1672 noch ruinöse Reste eines talseitigen palasartigen Baues sowie untergeordnete Randbebauung an den anderen Flanken des Kernwerks, über deren Zeitstellung keine Aussagen mehr möglich sind. (G.R., T.K.)

Baubeschreibung:

Gegen das nordwestl. Vorgelände ist die ausgedehnte, mehrteilige, in ihrer Gesamtheit nur schwer überblickbare Anlage durch eine doppelte Grabenanlage mit zwischengelagertem Wall abgeriegelt. Die Anlagen ziehen sich quer über den gesamten Sporn und reichen im NO weit den Abfall zur Thaya hinab. Südwestl. liegt der durch einen doppelten Abschnittsgraben und einen mächtigen Wallriegel gesicherte hintere bzw. innere Burgbereich. (G.R.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Lesefunde des 12.-14. Jahrhunderts