EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Kellerburg

Geschichte:

Die Geschichte der in aussichtsreicher Lage über dem Städtchen Battenberg und dem Edertal gelegenen Kellerburg ist eng mit der auf einem Bergsporn in der Stadt Battenberg gelegenen Burg verbunden. Bei der Kellerburg handelt es sich um eine Gründung der Grafen von Battenberg, deren Herrschaftsgebiet - als dessen Hauptort Battenberg 1231 zu gelten hat - im 12. Jahrhundert die größere alte (1238 genannte) Grafschaft Stiffe und auch die Grafschaft Wittgenstein umfasste. Um ihre Positon in Battenberg zu stärken, entstand auf dem Gipfel über der Stadt sehr wahrscheinlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts die Kellerburg, die in der Folgezeit das Schicksal von Burg und Stadt Battenberg teilte. 1234 begann der Mainzer Erzbischof mit Widukind I. von Wittgenstein, dem Bruder des kinderlos verstorbenen Grafen von Battenberg eine Auseinandersetzung, die der rheinische Kirchenfürst schließlich zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Das Erzstift Mainz erhielt 1234 die Hälfte von Burg und Stadt Battenberg sowie die Kellerburg und erlangte damit einen wichtigen militärischen Stützpunkt gegen die unweit entfernt gelegene 1233/34 von den Landgrafen von Hessen gegründete Stadt Frankenberg an der Eder. 1296 gelangte schließlich auch die zweite Hälfte von Battenberg an das Erzstift Mainz, das den Ort mit den beiden Burgen zu einem Amtsmittelpunkt machte. Die Kellerburg wurde bereits 1464 als Wehranlage aufgegeben und dem Verfall überlassen. Der wohl erhaltene runde Bergfried der Burg dient heute als Aussichtsturm. (J.F.)

Bauentwicklung:

Bislang liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse zur baulichen Entwicklung der Gipfelburg vor, deren Gründung durch die Grafen von Battenberg sehr wahrscheinlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts erfolgte. Die recht einfache Anlagegestalt - es handelt sich um einen von einem Graben umzogenen ovalen Grundriss - sowie das Fehlen von Zwingeranlagen lassen vermuten, dass die Burg bereits im 14. Jahrhundert keine herausragende Bedeutung mehr hatte und ein weiterer Ausbau unterblieb. Die Aufgabe der Kellerburg erfolgte bereits 1464. Der Baubestand der Burg wurde durch Steinraub stark dezimiert, so dass nur noch der Bergfried erhalten blieb. (J.F.)

Baubeschreibung:

Die recht bescheidene Anlage wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts über einem ovalen Grundriss angelegt und ist von einem noch gut erkennbaren Graben umzogen. Reste von Zwingermauern oder einer Vorburg sind nicht erkennbar. Im Innenhof der Burg blieb der aus Sandsteinquadern errichtete runde Bergfried mit rundbogigem Hocheingang erhalten. Um den Turm als Aussichtsturm zu erschließen, schuf man einen ebenerdigen Eingang. (J.F.)