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Nordenbeck

Geschichte:

Bei der am Südrand des Ortes Nordenbeck gelegenen Wasserburg handelt es sich sehr wahrscheinlich um die Stammburg der 1306 erstmals urkundlich in Erscheinung tretenden Herren von Nordenbeck. Wesentlich älter ist der Ort, der bereits im 11. Jahrhundert zusammen mit dem unweit entfernt gelegenen Lengefeld als Vorwerk zu dem erzbischöflich-paderbornischen Herrenhof Korbach gehörte. Nach dem Aussterben der niederadeligen Familie von Nordenbeck gelangte ihr Besitz 1380 an die mit ihr verwandten Herren von Viermünden. Unter Broseke von Viermünden wurde die Anlage zu Beginn des 15. Jahrhunderts grundlegend umgestaltet. Nach dem Ableben der Anna von Viermünden (gest. 1599), die Viermünden ihrem Neffen Dietrich von Braunsberg überlassen hatte, gelangte der Rittersitz schließlich zu 1623 an die Herren von Bourscheidt. Caspar Heinrich Canisius, seit 1790 als Pächter des Rittersitzes nachweisbar, konnte die Wasserburg 1826 durch Kauf erwerben. Die gepflegte Anlage befindet sich bis zum heutigen Tage im Besitz dieser Familie. (J.F.)

Bauentwicklung:

Über die erste, wohl Ende des 13. / Anfang des 14. Jahrhunderts von den Herren von Nordenbeck errichtete Anlage ist so gut wie nichts bekannt. Bei dem bestehenden Bau - einem Wohnturm - handelt es sich um einen Neubau, den Broseke von Viermünden 1412 aufführen ließ. Zu dem Wohnturm trat 1443-1453 ein stattliches Wohngebäude, das jedoch 1851-1854 wegen Baufälligkeit niedergelegt werden musste. Das heutige Herrenhaus entstand 1801 und wurde 1883 erweitert. (J.F.)

Baubeschreibung:

Bei der ehemaligen Wasserburg Nordenbeck handelt es sich um eine zweiteilige Anlage, bestehend aus Vor- und Hauptburg. Heute betritt man von Süden das Burgareal bzw. den ehemaligen Wirtschaftshof der Burg, auf dem sich das neue Herrenhaus, ein zweigeschossiger, 1801 in Stein-und Fachwerkkonstruktion errichteter Baukörper mit Mansarddach befindet. Vollständig abgegangen ist der 1443-1453 erbaute Wohnbau der Burg, der 1851-1854 wegen Baufälligkeit abgetragen wurde. Gut erkennbar sind die im Auftrag des Brosecke von Viermünden 1412 begonnenen äußeren Wehranlagen, eine Ringmauer mit zwei viereckigen für den Kampf mit Handfeuerwaffen ausgestatteten niedrigen Flankentürmen. Besondere Aufmerksamkeit beansprucht der im Zentrum des Hauptburggeländes gelegene, ebenfalls zu Beginn des 15. Jahrhunderts aufgeführte rechteckige Wohnturm, der fünf flachgedeckte Geschosse aufweist und 1881 ein neues steiles Satteldach mit vier Eckwarten erhielt. Im Inneren befindet sich im dritten Stockwerk die ehemalige Hauskapelle mit geringen Resten von Wandmalereien (Apostelfiguren, um 1450). (J.F.)