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Grebenstein

Geschichte:

Die Anfänge der Burg Grebenstein reichen bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Sehr wahrscheinlich wurde die 1272 in den Schriftquellen erstmals erwähnte Anlage kurz vorher von Graf Ludolph von Dassel gegründet. 1279 gelangte Grebenstein mit der Hälfte der Grafschaft Schartenberg an das Erzstift Mainz und 1282 anteilig in die Verfügungsgewalt der Landgrafen von Hessen. Spätestens 1297 waren die Landgrafen die alleinigen Herren der Burg Grebenstein, zu deren Füßen eine Siedlung entstanden war, die 1311 erstmals als Stadt bezeichnet wurde. Im 14. Jahrhundert hielten sich mehrfach die Landgrafen auf Burg Grebenstein auf. Die mächtige, wohl Ende des 14. Jahrhunderts erbaute Kemenate diente ab 1509 als herrschaftlicher Fruchtspeicher. 1626 von bayerischen Truppen verwüstet, geriet die Burg in Verfall und war um 1700 ruinös und unbewohnbar. 1912 ging Burg Grebenstein in das Eigentum der Stadt über. (J.F.)

Bauentwicklung:

Sehr wahrscheinlich gehört die nur noch in geringen Resten erkennbare Ringmauer der Burg noch dem Gründungsbau der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an. Das bis heute am besten erhaltene Gebäude, die längsrechteckige Kemenate entstand etwa um 1400. Bereits ein Jahrhundert später setzte der Bedeutungsverlust der Burg ein. Das Hauptgebäude beherbergte den Fruchtspeicher. Für das Jahr 1617 lässt sich die Reparatur des Daches nachweisen. 1626 verwüsteten bayerische Truppen Burg Grebenstein, die in der Folgezeit Ruine blieb. (J.F.)

Baubeschreibung:

Südlich der historischen Altstadt von Grebenstein erhebt sich auf einem Basaltkegel die stattliche Ruine der gleichnamigen Burg. Die Ringmauer ist nur noch an einigen Stellen nachvollziehbar. Besser erhalten, 1950 und 1991 gesichert und mit einer Aussichtsplattform versehen, ist die wohl vor 1400 erbaute Kemenate, die bei einer Länge von 38 m eine Breite von 12 m erreicht und vier Geschosse aufweist. An der Hofseite befinden sich der ebenerdige Eingang und in den ersten beiden Geschossen teilweise Steinkreuzfenster. Das ab 1509 als Fruchtspeicher genutzte Gebäude verfügte in der östlichen Hälfte über eine Küche und in den obersten Geschossen offenbar über Säle. Ein gekuppeltes Fenster an der Südseite ist vermutlich ein Indiz für die dort vorhandene Burgkapelle. 1991 wurde die Kemenate als Aussichtsplattform durch eine Treppenanlage im Inneren erschlossen. (J.F.)

Arch-Untersuchung/Funde:

1922/23 Grabungen der Wandervogelbewegung.