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Philippstein a. d. Lahn

Geschichte:

Die auf einem Bergsporn über dem gleichnamigen Ort gelegene Burg Philippstein zählt zu den spätesten Burggründungen in den nassauischen Territorien. Ende des 14. Jh.s wurde die Burg zur Sicherung der Ostgrenze des nassau-weilburgischen Territoriums gegen die Grafen von Solms-Braunfels angelegt, deren namengebende Stammburg Braunfels nur etwa drei Kilometer von Philippstein entfernt liegt. Das Gründungsdatum der Burg Philippstein (1391) überliefert die Limburger Chronik. Als Initiator der Burggründung wird Graf Philipp von Nassau-Weilburg (gest. 1429) genannt. Im 16. Jh. beherbergte die kleine Burganlage einen gräflich nassauischen Kellner und bildete den Sitz einer Kellnerei. Zu welchem Zeitpunkt die Zerstörung der Burg erfolgte, ist bislang unklar. Offenbar wurde die Burg 1648 zerstört. Wie zahlreiche Burgen, so diente auch Philippstein den Bewohnern der umliegenden Orte als Steinbruch und ihr Baubestand wurde in der Folgezeit erheblich reduziert. 1983 wurde der runde Bergfried saniert, als Aussichtsturm erschlossen und erhielt eine neue Bedachung. Die sich an den Turm anschließende Schildmauer wurde 1986 frei rekonstruiert. Ebenfalls saniert wurde ein Teil der dem Tal zugewandten Außenwand des Wohngebäudes mit den Resten eines Gewölbekellers. (J.F.)

Bauentwicklung:

Sehr wahrscheinlich wurde die recht kleine kompakte Anlage im letzten Jahrzehnt des 14. Jh.s während einer Bauphase aufgeführt. Weitere bauliche Nachrichten sind bislang nicht bekannt. Sehr wahrscheinlich wurde die Burg 1648 zerstört. Dem fortschreitenden Verfall versuchte man bereits Mitte des 19. Jh. Einhalt zu gebieten. Eine grundlegende Sanierung erfolgte ab 1983. (J.F.)

Baubeschreibung:

Burg Philippstein wurde auf einem steilen Bergsporn über einem annähernd rechteckigen Grundriss erbaut. Die Angriffsseite schützte der runde Bergfried, der sich unmittelbar an die Schildmauer anschloss. Ob das andere Ende der Schildmauer ebenfalls über einen mächtigen Rundturm verfügte, ist unklar und lässt sich anhand der noch erhaltenen Reste nicht sagen. An der dem Tal zugewandten Seite des Burggeländes blieben die wenigen Reste eines Wohngebäudes mit einer Fensteröffnung sowie den in Ansätzen noch erkennbaren Kellergewölben erhalten. In den 1980er Jahren wurde die gesamte Hauptburg - nicht immer glücklich - saniert bzw. die mächtige Schildmauer in Teilbereichen frei rekonstruiert. Der runde Bergfried, der als Aussichtsturm dient, erhielt eine neue Turmhaube, die sich an der eines Stadtmauerturmes in Weilburg orientiert. Der Halsgraben wurde zugeschüttet. (J.F.)