EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Rauschenburg bei Olfen

Geschichte:

Die am nördlichen Ufer der Lippe gelegene Rauschenburg wurde 1317 erstmals urkundlich genannt. Sie befand sich damals in der Verfügungsgewalt eines Amtmanns des Bischofs von Münster. Ihre Gründung verdankt sie der strategisch günstigen Lage an einem Lippeübergang und der Grenze zum Territorium der Grafen von der Mark. Die Anlage befand sich seit dem späten 14. Jh. im Besitz der Familie von Oer. Seit dem frühem 15. Jh. diente sie dem Hochstift Münster als Offenhaus. Im Jahr 1418 wurde sie durch den Kölner Erzbischof erobert. In der Folge gelangte die Rauschenburg in den Besitz derer von Wolfsberg. 1470 gehörten zur Rauschenburg 37 Höfe und ein Burghaus zu Botzlar bei Selm. Mitte des 16. Jhs. wurde die Burg nach Streitigkeiten zwischen Heinrich von Ascheberg und Alhard von Hörde aufgeteilt. Ab 1642 ist Stefan von Neuhof Herr der Rauschenburg. 1641 nahmen hessische Truppen die Rauschenburg ein und verteidigten sie erfolgreich gegen die kaiserlichen Truppen. Nach mehrfachem Besitzerwechsel gelangte die Anlage 1783 an das Domkapitel zu Münster. Über den Domkapitular Werner von Brabeck fiel die Rauschenburg schließlich an die Freiherren von Twickel zu Havixbeck. (T. B.; J.F.)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der ehemals zweiteiligen Wasserburg kann auf der Grundlage der bisherigen Kenntnisse nicht eindeutig nachvollzogen werden. In nachmittelalterlicher Zeit vermutlich mehrfach baulich umgestaltet wurde die mehrflügelige Hauptburg, deren Außenmauern direkt aus dem Wassergraben aufstiegen, 1878 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Die Vorburg, die in Teilbereichen erhalten blieb, beherbergt heute ein landwirtschaftliches Anwesen und einen Hofladen. (J.F.)

Baubeschreibung:

Bei der Rauschenburg handelt es sich um eine zweiteilige Wasserburg, bestehend aus Haupt- und Vorburg. Vor- und Hauptburginsel waren einst durch eine Brücke verbunden. Von der 1878 abgebrochenen Hauptburg blieben bis zu 4 m hohe Reste der unmittelbar aus dem Wassergraben aufsteigenden Außenmauern des Wohngebäudes erhhalten. Die Lippe-Karte des Johann Bucker aus dem Jahr 1707 zeigt eine sehr schematische Ansicht der Rauschenburg, bestehend aus mehreren zum Teil mit Staffelgiebeln versehenen Gebäuden. Auf dem Vorburareal haben sich zwei schlichte Vorburggebäude erhalten, die heute landwirtschaftlichen Zwecken dienen und u. a. einen Hofladen beherbergen. (J.F.)