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Wernerseck

Geschichte:

Als Initiator der um 1401 erfolgten, 1402 urkundlich erwähnten Burggründung gilt der Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein (1388-1418). Die Burg diente der Grenzsicherung des kurtrierischen Territoriums gegen das benachbarte kurkölnische Amt Andernach und den Herrschaftsbereich der Grafen von Virneburg. Als erster Amtmann zu Wernerseck wird 1412 Konrad Kolbe von Boppard genannt. Die Anlage wurde bereits 1425 erstmals verpfändet und fiel 1445 als Pfand an Dietrich von Nurberg genannt von Lehmen. 1542 gelangte Wernerseck - wiederum als Pfand - an Georg von Eltz zu Langenau. Zu Beginn des 17. Jhs. trat die Linie Eltz-Rübenach das Erbe der von Eltz-Langenau an. 1815 wurde die vermutlich Mitte des 17. Jhs. verfallene Anlage veräußert. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Der Baubeginn der 1402 erstmals erwähnten Burg Wernerseck wird in das Jahr 1401 datiert. Tiefgreifende bauliche Veränderungen in späterer Zeit sind bislang nicht bekannt. In der Pfandverschreibung von 1541/42 für die Grafen von Eltz wird u. a. festgelegt, dass die Pfandherren berechtigt sind, 1000 Gulden für den Bau aufzuwenden. 1648 erfolgt die Belehnung des Johann von Eltz-Rübenach unter der Maßgabe, an der baufälligen Anlage 2000 Reichstaler zu verbauen. Die vom Koblenzer Archivar Leopold Eltester 1836 angefertigten drei Zeichnungen zeigen Burg Wernerseck bereits als dachlose Ruine. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die gut erhaltene spätmittelalterliche Burg besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen, dem östlichen Teil, der ein Fünfeck bildet und der zwingerartigen Westhälfte. Die Ringmauer mit hofseitigen Blendbögen wird an drei Ecken von Rundtürmen flankiert. Im Zentrum der Anlage befindet sich der viergeschossige rechteckige Wohnturm mit einem auf Rundbogenfries vorkragenden Wehrgeschoss und vier polygonalen, auf Spitzbogenfries vorkragenden Eckwarten. Im zweiten Obergeschoss hat sich die als Erker leicht vor die Fassade tretende Kapelle mit Maßwerkfenster erhalten. Das erste und zweite Obergeschoss weisen Kreuzstockfenster, Sitznischen und Kaminanlagen auf. Im zweiten Obergeschoss belegen horizontale Balkenkanäle die Existenz einer Holzvertäfelung. Auf der Ostseite befinden sich die Reste eines Treppengiebels. Von dem westlich des Wohnturmes gelegenen, ursprünglich wohl zweigeschossigen quadratischen Wohngebäude (Seitenmaß 7,5 m) hat sich im Keller ein Teil des flachen Tonnengewölbes erhalten. (Jens Friedhoff)