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Hamern

Geschichte:

Im 13. Jh. Sitz war die Burg der Sitz des Rittergeschlechts von Hameren. 1488 kauften die Herren von Raesfeld die Burg. Unter ihnen wurde der Besitz 1543 geteilt und eine zweite Burganlage neben der ersten errichtet. Der westliche Teil beherbergte die Linie Hameren-Schilder, der östliche die Linie Hameren-Raesfeld. Nach dem Aussterben des Geschlechts im Mannesstamm 1750 ging die Burg durch mehrere Hände, bis sie an die Freiherren von Twickel gelangte. Auch nach der 1765 erfolgten Wiedervereinigung beider Güter durch Rückkauf behielt die Burg bis heute den Charakter einer Doppelanlage. (S.E.)

Bauentwicklung:

Die erste Burg stamt aus dem 13. Jh., ihr ging eine Hofanlage voraus. 1493 wurde die Burgkapelle errichtet, 1520 der hl. Anna geweiht. Nach der Teilung 1543 sind zwei neue Herrenhäuser errichtet worden. Der Turmspeicher in der Osthälfte stammt aus dem Ende des 16. Jhs., östlich schließt ein Wirtschaftsgebäude des 17./18. Jhs. an. Die Gebäude auf der Westhälfte stammen im Kern aus der Mitte des 16. Jhs., sind aber im 17.-19. Jh. erweitert und umgebaut worden. Die Burgkapelle wurde in den 1860ern stark verändert. (S.E.)

Baubeschreibung:

Die rechteckige Grabenanlage mit den Maßen 220 x 185 m ist in der Mitte in zwei fast gleich große Hälften geteilt. Die erste Burg hat auf der Ostseite des Komplexes gestanden. Die Burgkapelle mit Turmspeicher und anschließendem Wirtschaftsbau gehörten zur Vorburg der Burg Hameren-Raesfeld, deren heute nicht mehr existentes Hauptgebäude sich als Hügelviereck mit umliegenden Vertiefungen im Südosten der Anlage abzeichnet. Das Herrenhaus der Burg Hameren-Schilder verbirgt sich in einer Zwei-(ursprünglich Drei-)Flügelanlage mit Rundturm auf der Westinsel. Der Rundturm weist den selben Specklagen-Mauerverband auf wie das südlich gelegene, ebenfalls zweiflügelige Wirtschaftsgebäude mit quadratischem Eckturm. (S.E.)

Arch-Untersuchung/Funde:

1993 wurden bei einer Baubeobachtung Fundamente des abgebrochenen Westflügels des Hauptgebäudes der westlichen Anlage dokumentiert. Außerdem wurden die Reste einer 1,40 m breiten Umfassungsmauer aus Bruchsteinen und eine zugefüllte Gräfte erfasst. (S.E.)