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Hemmersbach, Motte

Geschichte:

Die erste urkundliche Erwähnung eines edelfreien Ritters Wicmanus de Hemersbach geht auf das Jahr 1077 zurück. 1176 übertrug Wilhelm von Hemmersbach sein Allod dem Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg und übernahm es von diesem als Lehen zurück. In dem Zeitraum dieser frühen Nachrichten lag das Anwesen der Herren von Hemmersbach wohl noch auf einem nahegelegenen Hügel, bevor die so genannte "Alte Burg" in der Erftniederung errichtet wurde. Gegen Ende des 13., Anfang des 14. Jahrhunderts gelangte Burg Hemmersbach durch Heirat in den Besitz eines Zweiges der Familie von Merode. Da Johann Scheiffart von Merode die auf der nahe vorbeiführenden Köln-Aachener Straße verkehrenden Kaufleute immer wieder überfiel, wurde die Burg in der Hemmersbacher Fehde 1366 nach langer Belagerung durch Stadtkölner und Brabanter Truppen eingenommen und zerstört. (Anderen Interpretationen nach wurde die Burg aus ungeklärten Gründen aufgegeben. (H. J. Greggersen)

Bauentwicklung:

Über die bauliche Entwicklung der 1366 niedergelegten Anlage liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. (H. J. Greggersen)

Baubeschreibung:

Ein heute ausgetrocknetes, doppeltes Grabensystem von unregelmäßiger quadratischer Form umschloss die im Südosten liegende Vorburg sowie die zentrale Insel des mächtigen Turmhügels einer Motte mit einem Basisdurchmesser von 40 m und einer Höhe von 3,50 m. Ziegel und Mauerreste deuten darauf hin, dass sowohl Vor-, als auch Hauptburg aus steinernen Gebäuden bestanden. Backsteinmauerreste im Nordosten der Anlage lassen auf ein Torhaus schließen. Die zahlreichen Scherbenfunde stammen in der Mehrzahl von Pingsdorfer und Siegburger Ware und lassen sich in die Zeit vom 11. bis ins 15. Jahrhundert datieren. Ebenfalls entdeckte man eine Steinkugel, wie sie von Bliden geschleudert wurden. Heute ist das gesamte Gelände bewaldet. (H. J. Greggersen)

Arch-Untersuchung/Funde:

Scherbenfunde von Pingsdorfer und Siegburger Ware