Geschichte:
Inwieweit die frühe schriftliche Überlieferung, die bei der Burg "Liedberg-Schloss" aufgeführt wurde, auf den Mühlenturm zu beziehen ist, müssen weitere Forschungen erbringen. (Karin Striewe)
Bauentwicklung:
Der aus dem 13. Jahrhundert stammende Turm wurde im 16. Jahrhundert zu einer Windmühle umgebaut, die bis in das 19. Jahrhundert Bestand hatte. In neuester Zeit wurde der Turm restauriert. (Karin Striewe)
Baubeschreibung:
Am hangaufwärts gelegenen Südrand der heutigen Siedlung Liedberg, nur ungefähr 60 m westlich der Vorburg von Schloss Liedberg, steht noch 16,42 m und sieben Geschosse hoch erhalten der "Mühlenturm" genannte Rundturm aus dem 13. Jahrhundert. Er besteht aus Liedberger Sandstein und wenigen Ziegelsteinen und misst ungefähr 9,20 m im Durchmesser bei einer Mauerstärke von 1,9 m. Seine Mauern weisen Öffnungen unterschiedlicher Zeitstellung sowie die Konsolsteine eines Wehrgangs auf. Im unteren Bereich zeigt der Turm Reste einer Ummantelung aus Ziegelsteinen, im Innern Reste eines Kamins. Es handelt sich sicher um den Bergfried und evtl. Wohnturm einer abgegangenen Burg, die vielleicht eine mittlere Zeitstellung zwischen der hochmittelalterlichen Motte Liedberg-Mühlenberg und Liedberg-Schloss einnimmt. Von 1572 bis 1836 trug der Turm eine Windmühle, die in einem Sturm zerstört wurde. In unmittelbarer Nähe steht heute am Platz einer älteren Fachwerkkirche die Pfarrkirche aus dem Jahr 1707, die vielleicht auf eine frühe Eigenkirche zurückgeht. Der heutige Besitzer hat den Turm in neuester Zeit restauriert. (Karin Striewe)