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Gronau in Westfalen

Geschichte:

Das Schloss wird erstmals 1365 als "Hues to Bocholte" erwähnt, als es durch Balduin von Steinfurt von Willeken van Loen erworben und dem
Bischof Florenz von Münster als Lehen übertragen wurde.
1371 wird es als "Haus Thor Gronouwe" bezeichnet. 1421 fällt die Burg nach dem Tod des Lehnsträgers Ludolf von Steinfurt zusammen mit der gesamten Herrschaft an Graf Everwin I. von Bentheim und dient als Verwaltungs- und Witwensitz des Hauses Bentheim. 1538 wird die Burgkapelle zur Pfarrkirche erhoben. 1638 fällt Gronau durch Erbschaft an die Linie Bentheim-Tecklenburg-Rheda. 1699 wird in einem Vergleich die münsterische Landeshoheit über Gronau anerkannt. (S. Eismann)

Bauentwicklung:

Der Bergfried der ersten Anlage ist anhand der Ziegelmaße in das 13. Jahrhundert datiert worden. Zwischen 1365 und 1371 sollen größere Umbauten stattgefunden haben. Eine Burgkapelle wurde im 14. Jh. erbaut. Das alte Herrenhaus stammt im Kern wohl aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1568 wird das Schloss als dachlos und baufällig bezeichnet, ebenso 1779. 1786-88 wird das Obergeschoss abgetragen und der Dachstuhl direkt auf das Erdgeschoss gesetzt. Etwa um die gleiche Zeit müssen die übrigen Gebäude auf der Hauptinsel verschwunden sein, da der Urkatasterplan von 1827 sie nicht mehr zeigt. 1793 wird davon berichtet, dass die alten Fundamente auf dem Schlossplatz ausgebrochen wurden. 1964 erfolgte der Abbruch des Schlosses. (S. Eismann)

Baubeschreibung:

Von der ersten Burganlage ist nichts bekannt, lediglich der aus Ziegeln errichtete, unterkellerte Bergfried mit 12,80 m Durchmesser wurde beim Bau des Kaufhauses beobachtet. Später bestand die Burg aus einer Zweiinselanlage mit mehrfach gestaffelter Außengräfte und Umflut. Im Westen schloss sich eine Garteninsel an. Der frühneuzeitliche Baubestand ist aus einer Zeichnung von 1576 bekannt. Das zweistöckige Haupthaus besaß einen Treppenturm an der Südostecke
Im 18. Jh. bestand die Schlossanlage außer aus dem herrschaftlichen Haupthaus aus dem alten Schloss, einem Pförtnerhäuschen, zwei Torfschuppen, einem Brauhaus, einer Küche, einem Viehhaus, und der Wohnung des Amtsschreibers. (S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Baubeobachtung des Bergfrieds 1979. Dabei wurden auf dem Kellerfußboden des Turmes Kanonenkugeln gefunden. (S. Eismann)
Archäologische Untersuchung 2018/19.