EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Ramsdorf

Geschichte:

Die Burg Ramsdorf wurde 1425 im Auftrag des münsterschen Bischofs Heinrich von Moers an der südlichen Ecke der 1319 befestigten Ortschaft Ramsdorf errichtet. Der Grund dafür war, dass die verfeindeten Grafen von Geldern das benachbarte Barnsfeld erwarben. In der münsterschen Stiftsfehde wurde die Burg 1451 zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Seit dem Anfang des 16. Jhs. war die Burg durchgehend verpachtet oder versetzt. 1696 war die Anlage schon stark verfallen und wurde an den Rentmeister Adam Jungeblodt verkauft. Ab 1878 entstand auf dem Burggelände eine Textilfabrik. 1928 wurde die Burg von der Gemeinde erworben und nach Abbruch der Fabrikgebäude ab 1930 zu einer Stätte für Jugend- und Heimatpflege umgebaut. Auf der Südostseite des Burggeländes entstand nach dem zweiten Weltkrieg ein Verwaltungsgebäude, das 2003 durch einen Sparkassenneubau ersetzt wurde. (S.Eismann)

Bauentwicklung:

Das Burghaus mit dem Turm stammen aus dem 15. Jh. Beim Verkauf 1696 war von der Gesamtanlage nur noch ein Turm erhalten. An diesen Turm wurde von der neuen Besitzerfamilie Jungeblodt 1732 das bis heute erhaltene Burghaus angefügt. (S.Eismann)

Baubeschreibung:

1979 und 2003 dokumentierte archäologische Befunde lassen in Verbindung mit älteren Beobachtungen bei Baumaßnahmen die Grundstruktur der spätmittelalterlichen Burg deutlich werden. Kern der Anlage war ein von einer starken Ringmauer und einem Wassergraben eingefasstes Rechteck von ca. 42 x 28 m Grundfläche. Der erhaltene Burgturm steht an der Westecke dieses Rechtecks und war mit dem Hauptgebäude verbunden. Gebäude sind an der Nordwest- und Südostseite der Burginnenfläche nachgewiesen, im Sockelbereich des bestehenden Burggebäudes ist ebenfalls von der Fortexistenz älterer Bausubstanz auszugehen. Die Gebäude waren teilweise unterkellert, über einem spätestens in der Frühneuzeit verfüllten tonnengewölbten Keller wurde ein qualitätvoller Fliesenboden gefunden. Es wird angenommen, dass vor dem Neubau 1732 das Hauptgebäude einen Treppenturm an der nordöstlichen Längswand besaß. (S.Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1979 und 2003 erfolgten baubegleitende Untersuchungen.