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Krechting

Geschichte:

Ursprünglich gehörte Haus Krechting als Haupthof dem Stift Werden in Essen und scheint vor 1150 in ein Lehngut des Klosters umgewandelt zu sein. 1360 wude Hinrich von Crechtinck mit dem Hofe zu Crechtinck vom Abt von Werden belehnt. Mitglieder der Familie, die nach ihrem Wappen ein Zweig der Familie von Dingden-Ringenberg zu sein scheint, kommen aber schon ab 1256 vor. 1456 kamen die Güter Krechting und Kemenade durch Tausch an Gert von Barnsfeld. Dieser trat 1501 die Krechtingschen Güter an Wessel von Ermen (Ermel) ab. Im selben Jahre kauft Herzog Karl von Geldern Haus und Freiheit an. Er machte 1523 das Haus zu seinem Lehngut und gab es den gleichnamigen Neffen des Verkäufers Wessel von Ermel wieder. Er setzte sich in der Burg mit Reisigen, Söldnern und zahlreichen Schanzarbeitern fest, um von hier aus gegen den Herrn von Gemen vorzugehen. Dies wurde aber vom Bischof von Münster verhindert. Durch Heirat kam Krechting um 1530 an die Familie von Münster. Nach dem Aussterben dieser Linie im Mannesstamm wechselten ab 1696 häufig die Besitzer. Im Jahre 1956 wurde das Haus mit den Grundstücken an den Tierhändler Konrad Müller verkauft. Einige Jahre lang beherbergte Krechting auf dem Gelände dann einen Tierpark. (S.Eismann)

Bauentwicklung:

1456 hat eine Kapelle bestanden. 1457 wird erstmals ein festes Haus erwähnt. 1741/42 wird ein "Schlössdchen" erwähnt. Ein neues Herrenhaus wurde 1850 gebaut. Im Jahre 1966 wurde das Haus Krechting abgerissen und ein normales Wohnhaus darauf gebaut.(S.Eismann)

Baubeschreibung:

Die größe der im Urkataster von einer Gräfte umgebenen Fläche lässt eine ursprünglich weit umfangreichere Anlage als die heutige vermuten. Die westlich anschließende Freiheit war ebenfalls umgräftet. Bis 1960 bestand die Anlage aus einem Herrenhaus mit an der Südfront angebauten Kapelle und in jüngerer Zeit ergänzten Wirtschaftsgebäuden.
Bei dem 1966 abgerissenen Herrenhaus handelte es sich um einen zweieinhalbgeschossigen kubusförmigen Baukörper mit flachem Walmdach und zwei zur Hauptfront vorspringenden quadratischen Türmen, die das Gebäude um ein Geschoss überragten. Die Hoffront wies ebenso wie die rückwärtige Fassade fünf Achsen auf. Der Zugang an der Hofseite erfolgte durch einenen rundbogigen Eingang mit einem schmalen darüber befindlichen Balkon. Seitlich schloss sich an das Gebäude die Kapelle an. Es handelte sich um einen schlichten fünfachsigen Saalbau mit polygonalem Dachreiter und halbrunder Apsis.
Von der "Archäologischen Gruppe Bocholt" wurden 1999 Ziegelmauern eines Gebäudekomplexes beobachtet. Außerdem wurde festgestellt, dass die Kapelle von 1850 auf älteren Grundmauern saß.
(S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Baubeobachtungen der "Archäologischen Gruppe Bocholt" 1999.