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Laach bei Heppendorf

Geschichte:

Bereits im Jahre 1141 wird eine Siedlung namens Laach erwähnt, jedoch erst ab 1246 ist ein gleichnamiges Rittergut urkundlich nachweisbar. Die sich nach ihrem Stammsitz benennenden Herren von Laach waren Vasallen der Grafen von Jülich und blieben bis ins 16. Jahrhunderts hinein im Besitz ihres Lehens. Als Folge von langwierigen Erbstreitigkeiten wurde das Anwesen schließlich 1509 an Rabold von Plettenberg verkauft. Spätestens ab 1610 verfügte der Jülicher Erbhofmeister Anton von Harff über die Burg Laach bis sie 1694 an Degenhard Ludwig von der Horst ging, unter dem umfangreiche Umbauten stattfanden. Anfang des 19. Jahrhunderts ging das Rittergut in bürgerlichen Besitz über und wechselte darauf mehrmals den Eigentümer. Nachdem 1889 ein schwerer Brand den Gebäuden einen großen Schaden zufügte, gab man zunächst das Wohnhaus und ab 1918 schließlich auch die Wirtschaftsgebäude auf. (H. J. Greggersen)

Bauentwicklung:

Bauuntersuchungen und archäologische Grabungen in den 30er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts konnten die Entwicklung der Anlage in ihren Grundstrukturen deutlich machen. Wahrscheinlich ging die Anlage aus einer Motte hervor, von der sich hölzerne Pfostenreste im Erdreich erhalten haben, die in Begleitung von Keramikfunden aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entdeckt wurden. Darauf folgte im 14. Jahrhundert eine aus Haupt- und südöstlich vorgelagerter Vorburg bestehende, zweiteilige Fachwerkanlage, die von einem Wassergrabensystem umgeben waren, das durch einen Zwischengraben die beiden Bereiche voneinander trennte. Die Südostecke des rechteckigen Haupthauses nahm ein Rundturm ein. Anfang des 16. Jahrhunderts erhielt die Vorburg im Westen eine neue Zufahrt, die durch einen backsteinernen Torbau gesichert wurde. Vermutlich ins 16. Jahrhunderts fällt auch die Errichtung eines neuen Herrenhauses. Bei den umfassenden Um- und Erweiterungsarbeiten, die sowohl Vor- als auch Hauptburg betrafen, hob man die Trennung der beiden Bereiche offenbar auf, so dass ein einheitlicher geschlossener Baukomplex entstand, wie er in etwa in einer Zeichnung Welsers 1773 geschildert ist. 1889 fiel das Haupthaus weitgehend einem Brand zum Opfer. Nach 1945 trug man die bestehenden Reste weitgehend ab. (H. J. Greggersen)

Baubeschreibung:

Von der einstigen mittelalterlichen Anlage bestehen heute nur noch spärliche Reste des spätgotischen Torhauses aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Der backsteinerne Torbau erstreckte sich ehemals über zwei Geschosse. Das Obergeschoss war über einen angesetzten achteckigen Treppenturm auf der Hofseite zu erreichen. Zwischen den spitzbogigen Zugängen spannte sich ein gedrücktes Tonnengewölbe. Bevor die Gebäude dem Verfall und dem Abriss preisgegeben wurden, setzte sich die Anlage aus einem Komplex zusammen, der auf drei Seiten einen unregelmäßig geformten Hof umgab. Das Herrenhaus im Nordwesten lässt sich als rechteckiger, zweigeschossiger Bau rekonstruieren, an den sich in einer frühen Bauperiode ein runder Eckturm angliederte. Die im gegenüber liegenden Winkel ebenfalls zweigeschossigen Gebäude bildeten in ihren Grundstrukturen die ältesten Teile der noch im frühen 20. Jahrhundert bestehenden Anlage. Hinter dem später im unteren Bereich mit Backstein verkleideten Trakt aus Fachwerkbauten, verbarg sich ein früherer Torbau, der nach Errichtung des spätmittelalterlichen Tores, als Wohnraum mit Kamin und Aborterker ausgestattet wurde. Auf Knaggen auskragend erhob sich im Dachbereich darüber ein kurzer Wehrgang, von dem aus die südöstliche Ecke der Anlage zu überschauen war. (H. G. Greggersen)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keramikfunde aus der 2. H. 12. Jh.