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Hemmerich bei Bachem

Geschichte:

Von den drei ehemaligen Burgen des heutigen Frechener Ortsteils Bachem, war Hemmerich vermutlich die älteste. Die Herren von Bachem, deren Stammsitz Burg Hemmerich ursprünglich war, werden seit dem 12. Jahrhundert als Erbkämmerer des Erzbistums Köln genannt. Seit 1371 war die Burg ein Offenhaus der Kölner Erzbischöfe. Ende des 14. Jahrhunderts gingen das Amt des Kämmerers und damit auch das erzbischöfliche Lehen an die Herren von Hemberg über, von denen die Burg den Namen Hemmerich annahm. Nachdem im 16. Jahrhundert Rütger von Aldenbrüggen, gen. Vellbrüggen, in den Besitz von Hemmerich gelangt war, ging das Anwesen 1620 an Sigismund Raitz von Frentz zu Kendenich über. Nach dem Tode von dessen letzten männlichen Nachfahren, belehnte Erzbischof Clemens August 1733 Graf Ferdinand von Plettenberg mit dem Kämmereramt. 1773 erwarb Clemens Lothar Freiherr von Fürstenberg schließlich das Gut. (H. J. Greggersen)

Bauentwicklung:

Ursprünglich ging die Anlage vermutlich auf eine Motte zurück, aus der sich spätestens um die Mitte des 13. Jahrhunderts ein steinerner Wohnturm entwickelte, der von einem wassergefüllten Graben umgeben war und an den sich im Westen eine Vorburg anschloss. Wie sich aus den bestehenden Resten der heutigen Ruine erkennen lässt, fanden wohl im 15. oder 16. Jahrhundert größere Veränderungen am Hauptgebäude statt. Wann die Anlage aufgegeben wurde, ist unbekannt. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert integrierte man die verfallene Burgruine und die trockengefallenen Gräben in einen Landschaftsgarten. (H. J. Greggersen)

Baubeschreibung:

Über einem aufgeschütteten Hügel von etwa 3,30 Meter Höhe erheben sich die Reste des ehemaligen Hauptgebäudes, dessen nahezu quadratischer Grundriss die Maße 14,30 mal 13,80 Meter trägt. Die älteren Partien des Baues sind durch ein Mauerwerk aus wechselnden Lagen von Tuff und Basalt gekennzeichnet. Die wohl aus dem 15. oder 16. Jahrhundert stammenden Mauerreste sind in Backstein aufgeführt. In der Ostecke führte vermutlich eine Wendeltreppe in die oberen Geschosse. Die Reste eines vermutlich im 17. oder 18. Jahrhundert entstandenen 5,70 Meter breiten Anbaues lehnen sich im Südosten an den älteren Baukörper. Eine Skizze von Renier Roidkin aus dem Jahr 1730 zeigt einen zweigeschossigen Bau, an den sich zwei kleinere, vermutlich runde, und ein wohl rechtwinkliger, größerer Turm angliedern. Zwei Dreieckgiebel überschneiden ein dahinterliegendes, hohes Satteldach. Der Tranchotplan lässt noch die Zweiteiligkeit der Anlage mit Haupthaus und Vorburg sowie die umgebenden Wassergräben gut erkennen. (H. J. Greggersen)