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Bachem bei Frechen

Geschichte:

In einer Urkunde des Jahres 1178 sind die Edelherren von Bachem erstmals erwähnt. 1256 und 1280 findet sich ein Antonius von Bachem in den Urkunden als Eigentümer der Burg, von dem wohl auch der Name Tönisbachem herzuleiten ist. Arnold von Bachem erklärt die Burg 1326 zum Lehen und Offenhaus der Grafen von Jülich. Um 1420 kommen durch Heirat die Herren von Palant in den Besitz der Anlage. Nachdem das Gut in der Folgezeit durch vielfache Teilung zersplittert worden war, konnte Adolf Reiner Anton Freiherr von Geldern zu Beginn des 18. Jahrhunderts das Anwesen wieder vereinen. Unter ihm entstanden um 1705 auch die Neubauten des bestehenden Herrenhauses. Sein Nachfahre, Friedrich Adolf von Geldern, erneuerte 1786 schließlich die Wirtschaftsgebäude. Mit einem weiteren Besitzerwechsel ging Burg Bachem 1836 an Graf Egon von Fürstenberg-Stammheim über. (H. J. Greggersen)

Bauentwicklung:

Über die bauliche Entwicklung der mittelalterlichen Anlage liegen keine Nachrichten vor. Die Grundmauern des bestehenden Herrenhauses stammen teilweise noch aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ebenso wie die Fundamente eines verschollenen Wohnturms, der im Bereich des heutigen Hofes lag. Im Jahr 1583, während des Truchsessischen Krieges, erlitt die Anlage umfangreiche Zerstörungen, und konnte wohl erst 1648 wieder instand gesetzt werden. Mit dem Neubau des Nordostflügels und dem Umbau des älteren Traktes erhielt das Herrenhaus seine heutige Form. Die Erneuerung der Vorburg erfolgte schließlich 1786. (H. J. Greggersen)

Baubeschreibung:

Die zweiteilige Anlage setzt sich aus Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden und dem Herrenhaus zusammen. Während das Haupthaus noch von breiten Wassergräben umgeben ist, liegen die Gräben um die Vorburg heute trocken. Als winkelförmiger Bau angelegt, dessen äußere Ecke durch einen Rundturm markiert wird, umschließen die beiden Flügel des Herrenhauses einen Hof, der über eine Brücke von der Vorburg aus zugänglich ist. Die Fenstergewände des zweigeschossigen, unverputzten Backsteinbaues sind durch Werksteinlaibungen hervorgehoben. Ein gestufter Giebel schließt den südwestlichen Flügel ab, wohingegen das Dach des angrenzenden Traktes als Walm endet. Der Turm ist von einer achtseitigen, geschweiften Haube gedeckt. Durch ein von barocken Ornamenten geschmücktes Portal gelangt man über den Hof ins Gebäudeinnere. Im Untergeschoss des Eckturmes findet sich noch ein Kreuzgewölbe aus dem 13. Jahrhundert.
Die drei Flügel, die durch die Wirtschaftsgebäude der Vorburg gebildet werden, umgeben einen zum Hauptgebäude hin offenen Hof. Der Mitteltrakt wird von einer breiten Schneise durchbrochen, auf die ein baumgesäumter Weg zuführt. (H. J. Greggersen)