Geschichte:
Mit der Nennung des Bruno von der Knippenburg, eines Ministerialen der Fürstäbtissin von Kloster Werden, im Jahr 1309 wird der Name der Knippenburg erstmals genannt. 1340 wird die Knippenburg mitsamt einer Kapelle vor der Burg errichtet. Die Kapelle wird 1419 zu einer Kirche mit Turm erweitert. Zu den Besitzern der Burg zählten Bruno von Knippenburg, Walter von der Loë, die Familien von Heyden, von Bellinghausen und im Jahr 1700 von Asbeck.
Am 9. Juni 1821 wurden das Schloss und seine Wirtschaftsgebäude von Landrat Friedrich Karl Devens (1782-1849) gekauft. Seine Tochter Antonia Devens wurde 1878 Alleinerbin.
Um 1878 zeichneten sich Bergschäden an den Gebäuden ab. Im Juli 1884 beklagte der Arzt Dr. Albers die Sümpfe und die schlechte Wasserqualität. Das Bergbauunternehmen Arenberg AG (später Rheinische Stahlwerke) wurde zur Zahlung einer Entschädigung an die Familie Devens verurteilt und kaufte das Schloss im Jahr 1885.
Der Zustand der Gebäude verschlechterte sich zunehmend und im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage erheblich beschädigt. 1962 wurden die Gebäude abgetragen, die Mauern schließlich gesprengt und auf dem Gelände eine Lagerhalle der Schuhfirma Deichmann errichtet. Nur eine Gedenktafel erinnert noch an das Schloss. (R. Beusing)
Bauentwicklung:
Zur baulichen Entwicklung der 1962 zerstörten Anlage sind keine detaillierten Angaben möglich. Der auf historischen Fotos abgebildete Baubestand der Wasserburg reicht wohl kaum bis in die Gründungszeit der Anlage, das 14. Jahrhundert, zurück. Schmale vermauerte Fenster im Obergeschoss der Ostwand erlauben eine Datierung in das 16. Jahrhundert. Die übrigen Bauteile scheinen aus der Barockzeit zu stammen. Bei den Wirtschaftsgebäuden handelte es sich ebenfalls um frühneuzeitliche Bauten. (J. Friedhoff)
Baubeschreibung:
Bis zu seiner Niederlegung 1962 präsentierte sich Haus Knippenburg dem Betrachter als typische zweiteilige, aus Vor- und Hauptburg bestehende Wasserburg. Auf einer weiteren Insel lag der großflächige Garten. Bei dem Herrenhaus handelte es sich um einen zweiflügeligen, winkelförmigen Bau von zwei Geschossen mit Walmdach. Die schlichte Fassade wurde lediglich durch die Fenster belebt. Das Portal in dem längeren Flügel war über eine Freitreppe erreichbar. Auf der Vorburginsel befanden sich ein alter und ein neuer Pferdestall. Unmittelbar an der Zufahrt zur Vorburginsel lag das Bauhaus und in seiner Nachbarschaft der Schafstall. (J. Friedhoff)