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Schellenberg

Geschichte:

Die Entstehung des "Hauses auf´m Berge" liegt im Dunkeln, weder Bauherr noch Baujahr sind bekannt. Erste Aufsitzer des Hauses waren die Herren von Broich, die seit dem 11. Jh. in Broich (MH) ansässig waren. Schriftliche Aufzeichnungen gibt es aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Am Ende des 13. Jh. geht das Haus durch Tausch an die Herren von der Horst auf Haus Horst (Essen-Steele), die es Mitte des 14. Jh. an den Ritter Naldo v. Kückelsheim verkaufen. Durch Heirat kommt das Haus 1388 an Pilgrim von der Leithen und 1452 an Johann v. Vittinghoff genannt Scheel (Schell). Seither blieb das Haus im Besitz der Familie v. Vittinghoff gen. Schell bis 1993. Der letzte Freiherr v. Vittinghoff-Schell vererbte es seiner Nichte Freifrau Spies zu Büllesheim. Im Jahre 1456 übertrug die Fürst-Äbtissin von Essen der Familie v. Vittinghoff-Schell das Erbdrostenamt, das diese bis zur Säkularisation des Stiftes 1803 innehatte.
Ein Teil der Familie wohnte noch bis 1909/10 auf Schloss Schellenberg. Danach zog ein Kinder- und Mütterheim von 1918 bis 1967 ein. Ende der 1970er Jahre führte hier die Höhere Landespolizeischule ihre Seminare durch. Seit 1984 ist Schloss Schellenberg eingetragenes Baudenkmal und seit 1995 auch eingetragenes Bodendenkmal. (H. Kibbert)

Bauentwicklung:

Bei der Burganlage handelte es sich ursprünglich wohl um eine zweiteilige Wasseranlage, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut und ergänzt wurde. Die heutigen Wirtschaftsgebäude im Norden und Nordosten der Hauptburg sind aus dem 17. bis 19. Jh. Der älteste Baubestand besteht aus einem fast quadratischen Wohnturm und einem angebauten steinernen Palas aus dem 14. Jh. Der Wohnturm hat vier Stockwerke, von denen die beiden oberen noch die originalen kleinen Fenster besitzen. Das Steinhaus war ursprünglich zweigeschossig mit schmalen, kreuzlosen Fenstern. Die angebaute ehemalige Burgkapelle hat vier Kreuzgewölbe, die auf einem zentralen Pfeiler ruhen, von ihnen sind zwei aus der Erbauungszeit, dem 14. Jh. 1660-1672 wurden nordöstlich, nordwestlich und südwestlich drei Gebäude angebaut, von denen das nordwestliche wieder abgebrochen wurde. 1670 wurde der Rittersaal barock umgebaut und die unteren Fenster vergrößert. 1820 wurde südlich das Herrenhaus in klassizistischen Formen angebaut, nachdem der Wassergraben zugeschüttet worden war. Das Torhaus der Anlage stammt aus dem Jahre 1875. Zum Schloss gehört eine ausgedehnte Parkanlage mit zwei Gartenpavillons aus dem 17. Jh. (H. Kibbert)

Baubeschreibung:

Aus dem 14 Jh. stammen der quadratische Wohnturm mit vier Stockwerken, der angebaute Palas mit zwei Stockwerken, der 1829 um ein Stockwerk erhöht wurde und mit dem Wohnturm unter einem Dach steht sowie die ehemalige Burgkapelle mit zwei alten und zwei neuen Kreuzgewölben auf einem gemeinsamen Zentralpfeiler. Klassizistisches Herrenhaus von 1820. Zwei Anbauten aus der Zeit von 1660-1672. Wirtschaftsgebäude und Torhaus aus dem 17. bis 19. Jh. (H. Kibbert)