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Tichelen

Geschichte:

Im Jahr 1255 wird der Name "(de) Tigle" erstmals historisch erwähnt, 1282, 1350 und 1408 erscheint es im Besitz eines gleichnamigen Geschlechtes. Ab dem 14. Jahrhundert ist Tichelen Heinsberger Lehen, später gehörte es zur Mannkammer Geilenkirchen. Durch Heirat gelangt der Adelssitz 1450 an die von Mirbach. Die Familie von Mirbach verkaufte die Burg 1667 an Herrmann Dietrich von Berghe zu Trips. Nach dem Aussterben dieses Zweiges zog der Herzog von Jülich das Lehen ein und gab es in die Hände seines Vizekanzlers von May; dessen Witwe veräußerte das Anwesen 1781 an den Generalmajor von Quentel. Anfang des 19. Jahrhunderts kam Tichelen in bürgerlichen Besitz. (Markus Westphal)

Bauentwicklung:

Zur Baugestalt der Anlage im Mittelalter sind nach bisherigem Kenntnisstand keine zuverlässigen Aussagen möglich. Die Außenmauern der Wirtschaftsgebäude datieren zum Teil in das 15./16. Jahrhundert. In einer Mauer sind noch Schießscharten erkennbar. Überwiegend stammt die Bausubstanz allerdings aus dem 18./19. Jahrhundert. (Markus Westphal)

Baubeschreibung:

Es handelte sich um eine mehrteilige, durch Wassergräben befestigte Burganlage. Die Gesamtgröße der Anlage einschließlich Burg, Vorburg und unbefestigtem Gartengelände betrug nach der Tranchot-Karte vom Anfang des 19. Jahrhunderts rund 135 mal 135 Meter. Die Burg maß einschließlich Gräben 70 mal 65 Meter, die Vorburg 100 mal 70 Meter. Der Zugang zur Vorburg erfolgte von Südwesten vermutlich über eine Brücke. Der Burgbereich bestand aus einer fünfeckigen Vorburg, an deren vier Außenseiten (Wirtschafts-?) Gebäude standen. Die Seite zur Hauptburg war nicht bebaut. Hier grenzte nochmals ein Wassergraben den rechteckigen Komplex mit Herrenhaus ab. Nach Südosten schloss sich ein rechteckiger, symmetrisch angelegter Garten an, der nicht durch Wassergräben befestigt war.
Heute besteht Tichelen aus einer unregelmäßigen fünfseitigen Hofanlage mit Grabenresten. Nordöstlich der Hofanlage, ungefähr an der Stelle des ehemaligen Herrenhauses, steht ein rechteckiger unterkellerter Pavillon. Das Anwesen ist durch zeitweiligen Leerstand und vor allem durch Bodensenkung sehr stark geschädigt. (Markus Westphal)