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Haan

Geschichte:

Die geschichtlichen Anfänge des Adelssitzes Haus Haan reichen bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Eine sich nach dem Adelssitz benennende niederadelige Familie "vamme Haan" tritt 1264 urkundlich in Erscheinung. Unklar ist, ob der Namen gebende Stammsitz mit dem noch erhaltenen Adelssitz identisch ist. Offenbar befand sich Haus Haan bis 1515 im Besitz der gleichnamigen Familie. 1585 ist Heinrich von Lülsdorf als Inhaber des Besitzes nachweisbar. Seine Enkelin brachte den Adelssitz in ihrer Ehe der Familie Droste von Vischering zu, die den Haan zu Beginn des 19. Jahrhunderts an die Freiherren von Fürstenberg veräußerte. Heute befindet sich das in den 1980er Jahren aufwändig und als Wohnanlage dienende Anwesen in Privatbesitz. (Gabriele Rustemeyer)

Bauentwicklung:

Zu den baulichen Anfängen des Adelssitzes Haus Haan schweigen die Schriftquellen. Unter dem Nordteil des Hauptgebäudes stieß man bei archäologischen Untersuchungen 1984 auf die Reste eines freistehenden quadratischen Turmes von 6 m Seitenlänge. Offenbar wurde der Turm in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts abgetragen, da er einem steinernen Burghaus weichen musste. Im Südwesten entstand im Spätmittelalter ein viereckiger Turm mit 1,25 m Mauerstärke.
Der noch erhaltene Baubestand der zweiteiligen Wasserburg wird maßgeblich durch die Baumaßnahmen des Barock bestimmt. In den Wirren des Truchsessischen oder Kölnischen Krieges wurde Haus Haan 1588 zerstört und nach einem Wiederaufbau im Dreißigjährigen Krieg 1628 erneut stark beschädigt. Einen Hinweis auf bauliche Veränderungen bzw. den Neubau der Anlage zu Beginn des 17. Jahrhunderts bietet die am Herrenhaus befindliche Jahreszahl 1601. Das Mansarddach des Hauptgebäudes datiert in das Jahr 1786. Die Wirtschaftsgebäude entstanden in ihrer heutigen Form im 18. und 19. Jahrhundert, während es sich bei dem Torhaus, das die Vorburg zur Straße hin abschließt, um einen Neubau der 1980er Jahre handelt. 1984 wurde die in starkem Verfall befindliche Anlage aufwändig saniert und zu einer modernen Wohnanlage umgestaltet. (Gabriele Rustemeyer)

Baubeschreibung:

Bei dem am Ortsrand von Köln-Dünnwald gelegenen Adelssitz Haus Haan handelt es sich um eine zweiteilige Wasserburg, bestehend aus einer dreiflügeligen Vor- und einem auf einer rechteckig hoch aufgemauerten Insel gelegenen Herrenhaus. Das Torhaus der Vorburg entstand erst 1984 und nimmt die architektonischen Formen der barocken Wirtschaftsgebäude auf. Das zweigeschossige Herrenhaus entstand über rechteckigem Grundriss über den archäologisch nachweisbaren Resten einer mittelalterlichen Vorgängeranlage. Die Putzfassaden werden durch Werksteineinfassungen von Fenstern und Türen sparsam gegliedert. Das Mansarddach des im Kern wohl aus dem beginnenden 17. Jahrhundert stammenden Gebäudes wurde 1786 aufgesetzt. Im Inneren haben sich ein großer Gewölbekeller sowie ein reich ornamentiertes hölzernen Treppenhaus erhalten. (Gabriele Rustemeyer)

Arch-Untersuchung/Funde:

Eine archäologische Untersuchung des Burggeländes fand 1984 statt.