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Nesselrath

Geschichte:

Haus Nesselrath ist der Stammsitz der Herren von Nesselrath, die mit Heinrich genannt Flecke von Nesselrode 1303 erstmals urkundlich in Erscheinung treten. Johann von Nesselrode urkundet 1368 als Lehnsmann der Grafen von Berg. Mit seinen Nachkommen verzweigt sich die Familie in verschiedene Linien. 1511 gelangte die Wasserburg durch die Heirat von Sybilla von Nesselrode an Gotthard von Kettler, der Amtmann von Elberfeld war. Er lässt die Burg 1536 ausbauen. Sein Enkel Wilhelm von Kettler stirbt 1620 kinderlos. Seine Witwe Guida von Romberg vererbt die Burg jeweils zur Hälfte an ihre Schwester und deren Mann Johan von Giesenberg und ihren Bruder Bernd von Romberg. Über Umwege gelangte die Romberger Hälfte im Jahr 1721 mit Johann Hermann Franz von Nesselrode und Landskron zurück an ihre Gründerfamilie. Die Giesenberger Hälfte fiel an die Herren von Westerholt. Im 18. Jahrhundert konnte der kölnische Geheimrat Adolf von Boenen beide Teile der Burg wieder zu einem Besitz zusammenfügen. Er wurde in den Grafenstand erhoben und erhielt die Erlaubnis den Namen von Westerholt und Giesenberg zu führen. 1847 brennen Teile der Vorburg als Folge eines Blitzschlages ab. Wenige Jahre später erfolgt der Abbruch des Hauptgebäudes. Danach werden die Reste der Burg von Pächtern bewohnt und als landwirtschaftliches Gut betrieben. (T. Potthoff)

Bauentwicklung:

Da archäologische und baugeschichtliche Untersuchungen fehlen, liegen die Ursprünge der Burg und ihre mittelalterliche Baugestalt im Dunkeln. Ein Neubau des Herrenhauses ist 1536 unter Gotthard von Kettler belegt. Im Jahr 1847 fielen Teile der Vorburg einem Brand zum Opfer. Wenige Jahre später (1850) wird auch das Herrenhaus niedergelegt. Die Urkatasterkarte von 1829 belegt, dass die Gräben der Vorburg zu dieser Zeit bereits verfüllt waren. (T. Potthoff)

Baubeschreibung:

Bei Burg Nesselrath handelt es sich um eine zweiteilige, rechteckige Wasserburg mit einem Hauptburgbereich im Norden und einer Vorburg im Süden. Diese ist noch auf der Urkatasterkarte von 1829 zu erkennen.
Obertägig sind keine Reste der Hauptburg mehr erhalten. Diese war von einem rechteckigen Wassergraben umgeben, der sich heute noch im Gelände abzeichnet.
Die Zufahrt zur ebenfalls rechteckigen Vorburg erfolgte durch ein aus Bruchsteinen errichtetes Torhaus mit spitzbogigem Tor, das inschriftlich in das Jahr 1536 datiert ist. Im Bereich Vorburg haben sich noch weitere Mauer- und Fundamentreste des Nord- und Ostflügels in den Wirtschaftsgebäuden der jüngeren landwirtschaftlichen Hofanlage erhalten. Dort gibt es auch Mauerreste, die auf einen Turm an der Nordostecke der Anlage hinweisen. Im südlichen Teil des Hofes sind zudem Fundamentreste von älteren Gebäuden erhalten. Die Gräben der Vorburg sind verfüllt und bereits auf der Urkatasterkarte von 1829 nicht mehr zu erkennen. Laut einer Beschreibung des Chevalier van Ertborn aus dem Jahr 1839 waren Vorburg und Hauptburg durch eine steinerne Brücke miteinander verbunden. Van Ertborn gibt auch eine unvollständige Beschreibung des Haupthauses aus dem 16. Jahrhundert, die kein vollständiges Bild der Anlage ergibt. Neben einem gewölbten Archivraum erwähnt er einen kleinen Hof von "10 Fuß im Geviert" und eine Wendeltreppe nahe des Eingangs. Das Haupthaus besaß nach seiner Beschreibung niedrige Räume mit Balkendecken und Kreuzstockfenster. Die Kamine waren mit Wappen derer von Kettler und Nesselrode verziert. (T. Potthoff)

Arch-Untersuchung/Funde:

Eine archäologische Untersuchung der Anlage hat bislang nicht stattgefunden.