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Wenigenburg

Geschichte:

Die Wenigenburg erscheint in der schriftlichen Überlieferung erstmals zwischen 1248 und 1267 als "parvus castrum" und war mit mainzischen Burgmannen besetzt, zu denen u. a. Volpert von Trohe zählte. In den Kämpfen zwischen dem Erzstift Mainz und den Landgrafen von Hessen wurde die Wenigenburg von Landgraf Heinrich I. von Hessen 1273 erobert und bis 1278 besetzt gehalten. Sie diente während dieser Zeit als landgräflich-hessischer Stützpunkt gegen Burg und Stadt Amöneburg. Von 1374 bis 1524 war die Anlage mit Unterbrechungen an die Familie der Schenken von Schweinsberg verpfändet. Bereits 1491 berichten die Quellen, dass die Anlage verfallen und unbewohnt sei. Sie wurde vermutlich zwischen 1463 und 1491 zerstört. Historische Nachrichten, die diese Annahme bestätigen, fehlen bislang. (J.F.)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der Burg ließe sich lediglich durch eine archäologische Untersuchung der Anlage klären. Der recht geringe Baubestand lässt nur wenige Rückschlüsse auf die Baugestalt zu. (J.F.)

Baubeschreibung:

Die spärlichen Mauerreste der Anlage erlauben nur wenige Angaben zum Baubestand der auf einem Sporn gelegenen langgezogenen zweigliedrigen Anlage. Von der Angriffsseite werden Haupt- und Vorburgareal durch einen Halsgraben voneinander getrennt. Der Zugang erfolgte wohl von Norden durch ein Torhaus, das mit dem 1463 erwähnten "porthus" identisch ist. An der schräg zur Angriffsseite verlaufenden nördlichen Ringmauer befindet sich ein innen aufgesetzter quadratischer Turm (Bergfried?). Von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden an der sturmfreien Südseite blieben lediglich einige Kellerreste mit einem spitzbogigen Portal erhalten. (J.F.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keramikfunde datieren die Anlage frühestens in die zweite Hälfte des 12. Jh.