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Nothberg

Geschichte:

Die durch urkundliche Überlieferung gesicherten Anfänge der Burg Nothberg reichen in das frühe 14. Jahrhundert zurück. Auf dem Udelinberg bzw. Berg Walramni entstand eine Burg der Herren von Limburg. 1334 überließ Herzog Johann von Brabant das Haus zum Berghe (Notberg) zusammen mit der Burg Bütgenbach bei Verviers Dietrich von Monschau-Falkenburg als Lehen. Zwanzig Jahre später empfing Reinhard von Monschau-Falkenburg die Burg als Lehen. Herzog Wilhelm von Jülich, in dessen Verfügungsgewalt sich Nothberg ab 1361 befand, belehnte mit Burg und Herrschaft Edmund von Engelsdorf. 1398 ging Burg Nothberg durch Verpfändung an Werner von Palant über, der sie 1433 seinem Sohn Johann überließ. Unter der Familie von Palant erfolgte Mitte des 15. Jahrhunderts der Neubau der noch erhaltenen Anlage, die ein Jahrhundert später, 1555, von dem Architekten Alessandro Pasqualini erneut umgestaltet wurde. Nach dem Tod des Werner von Palant (gestorben 1591) verblieb Burg Nothberg in der Verfügungsgewalt seiner Witwe Annal von Gertzen (gestorben 1611). In der Folgezeit entbrannte ein heftiger Erbstreit um den Besitz, an dem sich die von dem Bongart zur Heyden, die von Rolshausen zu Türnich, die von Quadt zu Buschfeld, die von Harff zu Alsdorf und die von Elmpt zu Burgau als erbberechtigte Parteien beteiligten. Eine gerichtliche Entscheidung wurde erst 1682 herbeigeführt, bei der den von Rolshausen, den von dem Bongart unterschiedliche Anteile zugesprochen wurden. 1678 von französischen Truppen beschädigt, scheint Haus Nothberg um die Mitte des 18. Jahrhunderts erneut in den Alleinbesitz von Rolshausen gelangt zu sein. In der Folgezeit gelangte Nothberg an die von Wassenberg, die 1829 Nothberg an den Bürgermeister des Ortes veräußerten. Der Verfall setzte vor 1840 ein. Um 1880 ging die Anlage an die Familie Kever über. Heute beherbergt die weitläufige Burganlage mit ihrem ruinösen Hauptgebäude ein landwirtschaftliches Anwesen und ist daher nicht zu besichtigen. (J. Friedhoff)

Bauentwicklung:

Ungeachtet der Schriftquellen, die bereits eine Burg zu Beginn des 14. Jahrhunderts belegen, datieren die noch erhaltenen Baureste im Wesentlichen nicht vor die Mitte des 15. Jahrhunderts. Der mächtige wohnturmartige Baukörper des Herrenhauses mit den vier runden Ecktürmen geht auf einen Neubau unter der einflussreichen Familie von Palant aus der Zeit um 1450 zurück. Nach einer Brandzerstörung 1543 wurde der Wohnbau 1555 durch den Architekten Alessandro Pasqualini im Renaissancestil wieder aufgebaut. Erste Zerstörungen erlitt die Burg Nothberg bereits im Dreißigjährigen Krieg 1645 durch hessische Truppen. 1678 wird die Burg durch französische Truppen beschädigt. Der endgültige Verfall setzte im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts ein. Umfangreiche Sicherungsarbeiten erfolgten ab 1976. (J. Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die sich am Rand eines Höhenrückens über dem Indetal erhebene imposante Burg- bzw. Schlossruine Nothberg setzt sich aus der weitläufigen Vorburg und dem wohnturmartigen Hauptgebäude zusammen. Der Zugang erfolgte von Westen durch ein Torhaus in den geräumigen Wirtschaftshof, der die durch einen eigenen Graben gesicherte Hauptburg an drei Seiten umringt. Von den Vorburggebäuden blieben zwei im Winkel zueinander stehende langgezogene Trakte sowie die das gesamte Areal umgebende Ringmauer erhalten. Besondere Aufmerksamkeit verdient der imposante Wohnbau, bei dem es sich offenbar um einen Mitte des 15. Jahrhunderts unter der Familie von Palant entstandenen Neubau handelt. Der dreigeschossige rechteckige Bau trug ursprünglich wohl ein Satteldach und wird an den Ecken von vier Rundtürmen flankiert. Zwei der Rundtürme blieben erhalten. An der westlichen Giebelseite befindet sich eines prachtvollen Renaissance-Erkers. Ferner sind Spuren einer wohl ebenfalls aus der Mitte des 16. Jahrhunderts stammenden Loggia erkennbar. (J. Friedhoff)

Arch-Untersuchung/Funde:

1986 fanden begrenzte archäologische Untersuchungen im Burgareal zu Nothberg statt. (J. Friedhoff