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Valbert

Geschichte:

Die durch Schriftquellen gesicherten Anfänge der ehemaligen Wasserburg Haus Valbert reichen bis in das erste Viertel des 14. Jahrhunderts zurück. 1313 tritt in der urkundlichen Überlieferung ein Hunoldus de Varenbracht in Erscheinung, der zu den Lehnsleuten der Grafen von Arnsberg zählt. Ob die Herren von Oedingen als Vögte der Kirche zu Oedingen und des dortigen Damenstifts Rechte an der Burg besaßen, lässt sich nach bisherigem Kenntnisstand nicht eindeutig sagen. Durch Heirat gelangten umfangreiche Rechte und Besitzungen der von Oedingen vor 1300 an die Niederadeligen von Rump. Spätestens im 15. Jh. verfügten die von Rump wohl auch über den Adelssitz Valbert. Elisabeth Rumb heiratete 1601 den kurkölnischen Kammerherren Johann von Linthoe. In der Folgezeit kam es zu Erbauseinandersetzungen zwischen den von Lintloe und Rump um den Besitz des Hauses Valbert. Der Rittersitz, der sich im Besitz der von Linthoe befand, wurde 1635 von kaiserlichen Truppen geplündert. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelangte Valbert durch Heirat an Reinhard Melcher von Buchholtz und im 18. Jh. schließlich an die Familie von Kettler. Friedrich Ferdinand von Kettler veräußerte Haus Valbert 1788 an Clemens Lothar Freiherr von Fürstenberg zu Herdringen. Das heute als landwirtschaftliches Anwesen genutzte Gut befindet sich bis heute in Fürstenberg`schem Besitz. (Gabriele Rustemeyer)

Bauentwicklung:

Informtionen zur baulichen Entwicklung der aus einer spätmittelalterlichen Wasserburg hervorgegangenen Anlagen fehlen bislang. Das noch im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts bestehende, von Wassergräben umgebene Herrenhaus wurde niedergelegt. An seine Stelle trat ein stattliches Fachwerkwohnhaus, das im Zweiten Weltkrieg zerstört und in der Nachkriegszeit wieder aufgeführt wurde. Die mehrflügeligen Wirtschaftsgebäude datieren in ihrem jetzigen Bestand nicht vor das 19. Jh. (Gabriele Rustemeyer)

Baubeschreibung:

Bedingt durch den Abriss der wohl spätmittelalterlichen Anlage und der Neubebauung des Burgareals durch die Gebäude des heutigen Gutshofs sind keine detaillierten Aussagen zur ursprünglichen Anlagegestalt möglich. Auf der Urkarte aus dem ersten Viertel des 19. Jh. sind mehrere Gebäude erkennbar, die zu dem Ensemble gehörten. Bei dem noch bestehenden herrschaftlichen Wohnhaus aus Fachwerk handelt es sich um einen nach Kriegszerstörung entstandenen Neubau. (Gabriele Rustemeyer)