EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Strázsapart

Geschichte:

Schriftquellen, die Aufschluss über die Geschichte der Anlagen geben könnten, fehlen. Die Burg liegt am NW-Stadtrand von Szécsény. Die Siedlung selbst gehörteim letzten Viertel des 13. Jahrhunderts zum Besitz des Adligen Farkas, der aus dem Herrengschlecht Kacsics stammte. Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist die Familie als Initiator der Burggründung anszusprechen. Im ersten Viertel des 14. Jhs, während der Zeit seines Sohnes Tamás, der zu den Günstlingen des Königs Karl Robert von Anjou zählte, wurde die Anlage offenbar aufgelassen. (Istvan Feld)

Bauentwicklung:

Die iim Burggelände vorgenommene kleine Grabung erbrachte keine Beweise für einen Umbau bzw. eine Mehrpahsigkeit. Dagegen spricht auch die relativ kurze Besiedlung des Areals. So rechnet man hier mit einer relativ kleinen, unregelmässig sechs oder achteckigen Befestigung, bestehend aus einem etwa 2 m dicken Aussenmauer. Im Inneren stand in der SO-Ecke wahrscheinlich ein nicht näher bekannter, 4 m breiter Wohnbau. Der Eingang wird im SO vermutet, wo ein 10 m breiter und mehr als 2 m tiefer Graben das Burggelände vom benachbarten hohen Gebiet trennt (Istvan Feld)

Baubeschreibung:

Die Burg befindet sich etwa 400 m nordwestlich von dem mittelalterlichen Stadtzentrum von Szécsény, am Nordrand eines breiten Hügelrückens, in einer Höhe von 175 m NN. Nord-nordwestlich erstreckt sich unterhalb des Burgberges das Sumpfgebiet des ungarisch-slowakischen Grenzflusses Ipoly. Das zum Burgbau verwendete, etwa 70 x 50 m große Hügeplateau entstand durch den Aushub des Grabens, der die Burg vom benachbarten südlichen Gebiet trennte. Zum Schutz bedurfte es an den anderen Seiten keiner besonderen Befestigungsanlagen. Auf dem Plateau selbst sieht man heute nur die zugeschütteten Suchschnitte, während aufgehendes Mauerwerk nicht mehr erkennbar ist. (Istvan Feld)

Arch-Untersuchung/Funde:

In der Burg führte J. Cabello vor 1990 eine kleine Grabung durch. Seine fünf Schnitte ermöglichten zwar nicht die genauere Feststellung der ehemaligen Baudisposition, führte jedoch zu einer Klärung der Anlagegestalt. Nach den Forschungen waren die nördlichen Mauerabschnitte in den gewachsenen Boden fundamentiert, anderrswo standen sie aber schon auf einer künstlichen Aufschüttung, die mit einer eingeschlagenen Holzkonstruktion gefestigt war, Die Aufschüttung ist wahrscheinlich mit dem aus dem SO-Graben ausgehobenen Erdreich identisch. Das Fundmaterial bestand vorwiegend aus der für die Umgebung typische weisse Küchenkeramik aus der Zeit um 1300, man fand auch einen sog. Gotischen Schlüssel (Istvan Feld)