EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Buják

Geschichte:

Die Burg taucht in den Urkunden im Zusammenhang einer Belagerung durch die Gefolgsleute des Territorialherren Máté Csák zwischen 1308 und 1318 als königliche Anlage auf. Ihre nächste Erwähnung datiert in das Jahr 1386 als Königin Maria die Anlage dem Adligen János Garai Bánfi gab. Nach dem Aussterben seiner Familie (1394) kam die Burg erneut in königlichen Besitz. Vor 1423 schenkte König Sigismund von Luxemburg die Burg seiner Frau Barbara von Cilli. Sie besaß die Anlage noch 1437. König Albrecht überlies die Burg samt Zubehör 1439 dem Landesrichter István Báthori. Im Besitz dieser Aristokratenfamilie blieb sie bis 1552, als sie von den Osmanen belagert und eingenommen wurde. Die Burg hatte aber schon in den 1540-er Jahren die Funktion einer Grenzbefestigung. Die osmanische Besatzung bestand zumeist aus etwa 30 Soldaten. Im Jahre 1593 wurde die Befestigung unter Leitung eines anderen Landesrichters namens István Báthori von den königlichen Heeren zurückerobert. Sie befand sich später im Besitz der Familien Váradi und Bosnyák. Die Türken nahmen die Burg 1663 wieder ein. Bald darauf wurde die Anlage verlassen. In den Kämpfen der Befreiungskrige (Ende des 17. Jhs.) spielte sie schon keine Rolle mehr und verfiel. Kleinere Konservierungsarbeiten wurden nur um 1900 durchgeführt (Istvan Feld)

Bauentwicklung:

Mangels bauarchäologischer Forschung der Ruinen sind die Bauabfolge der einzelnen Perioden und die ursprüngliche Grundrißdisposition nur hypothetisch darzustellen. Die frühesten Bauteile sind im NW-Teil der 35 X 45 m großen, ovalen Kernburg zu vermuten, die nach ihrer Form und Größe eher als eine Adelsburg des 13. Jhs., als eine königliche Gründung zu interpretieren ist. Die auch noch heute sichtbaren Teile des an der Westmauer entlang erbauten Wohnbaus (Palastes) zeigen mehrere Bauperioden. Bei einer später vermauerten Öffnung mit halbkreisförmiger Steinumrahmung in der Westmauer könnte es sich um das ursprüngliche Tor handeln. Ein gotischer Kragstein und ein, heute nur aus Beschreibungen bekanntes Gewölberippenbündel des ehemaligen Obergeschosses deuten auf das späte 15. Jh. hin. Auch die Errichtung der etwas tiefer erbauten breiten Zwingermauer ist in die Zeit des Báthoris zu setzen. Das große Rondell und der damit gleichzeitige Torbau im Osten wurden wahrscheinlich 1551 aufgeführt, als die Befestigungsarbeiten von István Báthori auch quellenmäßig bekannt sind. (Istvan Feld)

Baubeschreibung:

Der 310 m hohe Burgberg liegt nördlich von dem gleichnamigen Dorf, in einem bewaldeten Tal des Cserhát-Gebirges. Relativ gut sind die ovalförmigen Zwingermauern um die Kernburg erhalten geblieben. Von dem ehemaligen Palastbauten an der Westseite sind noch Reste von etwa sechs Räumlichkeiten des Erdgeschosses zu identifizieren. Bei einem Raum steht noch das Tonnengewölbe. Einige Mauerabschnitte des Obergeschosses enthalten noch datierbare Kunstformen (Öffnungsrahmen, Kragstein). Im Hof der Kernburg befindet sich eine Zisterne. Die Bauten der Ost- oder Nordseite sind nicht bekannt. Relativ hoch stehen noch die Mauer der großen Südrondell und des damit mit einem Mauerzug verbundenen Osttores, wo auch noch mehrere Schießscharten und Details der Mordgänge erhalten geblieben sind (Istvan Feld)

Arch-Untersuchung/Funde:

Wissenschaftliche Grabung fand bisher in der Burg nicht statt, Streufunde sind auch nicht bekannt. (Istvan Feld)