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Henrichenburg, Motte

Geschichte:

Ein Ritter Arnold von Henrichenburg wird erstmals 1263 genannt anlässlich einer Einigung zwischen Gerlach von Strünkede und Graf Dietrich von Kleve. Weitere Erwähnungen fallen in die Jahre 1273, 1288 und 1293, als Arnold zusammen mit dem Kleriker Rutger von Oer sein Totengedenken im Prämonstratenserkloster Flaesheim begründete.
Mit einiger Sicherheit bewohnte dieser Arnold von Henrichenburg noch nicht die Burg, die 1994 an der Emscher ergraben wurde, sondern eine ältere Burgstelle, die sich in nächster Nachbarschaft der alten Pfarrkirche befunden hat und auf einer historischen Karte von 1818 abgebildet ist
Sie zeigt einen durch Schraffuren hervorgehobenen Burghügel mit angedeutetem Turm südwestlich der Kirche (Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen, Karten A 4145). Erkennbar ist, dass der Burghügel damals im Westen noch von einem Graben umschlossen war, während im Osten der Friedhof und die Kapelle, die spätere Pfarrkirche, ältere Grabenreste überdeckt haben dürften. In der Kirche, die 1293 zuerst belegt ist, befand sich auch später noch die Grablege der Herren von Düngelen, die die Nachfolge der Ritter von Henrichenburg im 14. Jh., vielleicht durch Einheirat (Übernahme des Vornamens Arnold), angetreten haben. Es ist anzunehmen, dass dieses Geschlecht, bedingt durch die Entwicklung der Kapelle zur Pfarrkirche mit eingeschränkten Pfarrrechten und dem dazu erforderlichen Raumbedarf, die Burg verlegt hat. Die Übergabe der Burg Henrichenburg 1382 an den Erzbischof von Köln dürfte sich bereits auf die neue Burg beziehen, die in einiger Entfernung von der Pfarrkirche angelegt war. (Katharina Kneppe)

Bauentwicklung:

Angaben zur baulichen Entwicklung der als Motte anzusprechenden Henrichenburg sind auf der Grundlage des bisherigen Forschungsstandes nicht möglich. Die Anfänge der Burg wird man wohl in die Mitte des 13. Jahrhunderts zu setzen haben. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Der Karte von 1818 ist zu entnehmen, dass mitten auf dem Burghügel der Henrichenburg ein runder Turm gestanden hat, bei dem es sich um einen Wohnturm gehandelt haben dürfte. Die Turmhügelburg war von einem Graben umgeben. Vermutlich auf der Vorburg wurde, wie andernsorts auch belegt, eine Kapelle gegründet, die sich seit dem 14. Jahrhundert zu einer Pfarrkirche entwickelte, diesen Status allerdings erst um 1700 offiziell erhielt. (Katharina Kneppe)