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Hüls Alte Burg

Geschichte:

Urkundlich treten die Herren von Hüls seit 1112 in Erscheinung. 1116 sind sie erstmals als Ministeriale des Erzbischofs von Köln bezeugt. 1225 werden sie als Ritter bezeichnet. Es wird vermutet, dass der Erzbischof eine wichtige Wegeverbindung, die Anbindung eines durch das Bruchland von Südosten an den nord-südlichen Randweg längs der Kempener Platte heranführenden Weges durch die Einrichtung eines Ministerialensitzes schützen wollte, zumal er schon damals auf der Kempener Platte über umfangreichen Besitz verfügt zu haben scheint.
Den anschließenden Aufstieg des Geschlechtes zeigt der Umstand, dass es mit Zustimmung des Erzbischofs (1144 und 1188 bezeugt) auch über private Ländereien (allod) verfügte. Die alte Burg wurde um 1455 mit Anlage der neuen, näher am Plattenrand gelegenen Burg aufgegeben. (Christoph Reichmann)

Bauentwicklung:

Über die bauliche Entwicklung der alten Burg ist nichts bekannt. Der Burgplatz ist heute eingeebnet und nur durch die Eintragungen im Urkataster von 1826 kenntlich: "Alte Burg" "An der alten Burg". Wahrscheinlich handelt es sich um eine Motte.
Mögliche Hinweise gibt einiges Schüttgut, das wohl zusammen mit anderem Baumaterial nach 1455 von der alten Burgstelle zum neuen Burgplatz transportiert wurde (siehe Grabung Neue Burg). Neben älteren Scherben fanden sich hier auch auf einen Steinbau hinweisende Tuffbrocken. (Christoph Reichmann)

Baubeschreibung:

Auf der heutigen Oberfläche sind keine Spuren der Anlage mehr sichtbar. (Christoph Reichmann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei den Ausgrabungen in der neuen Burg Hüls fand sich 2004 mit Scherben des 12. bis 14. Jh.,, Knochen und Steinen durchsetztes Schüttmaterial, das möglicherweise von der alten Burgstelle herübergefahren wurde, in jedem Falle aber von einem anderen Platz stammt. (Christoph Reichmann)