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Ober-Frohnrath

Geschichte:

Die Geschichte der wenig bekannten Wasserburg Ober-Frohnrath ist eng mit der der benachbarten Adelssitze Mittel- und Unterfrohnrath verbunden. Der Ortsname taucht bereits 1112 in den Annales Rolenses auf. Offenbar bezieht sich die Nennung jedoch auf einen abgabepflichtigen Hof, ohne dass man von der Existenz eines befestigten Adelssitzes ausgehen kann. Durch den Kölner Erzbischof Engelbert II. von Falkenburg gelangte Frohnrath nach 1260 mit mehreren anderen Gütern an das Erzstift Köln. Als Adelssitz ist Ober-Frohnrath vermutlich ab dem 15. Jahrhundert anzusprechen, als das Anwesen in den Besitz des Roland von Obbendorp gelangte. Als Besitzer folgte Johann Hurst von Schöneck. 1524 wird der Junker Robin von Frankenberg mit dem Hof "Vroenau" belehnt. 1564 gelangt der Rittersitz zur Hälfte an die von Ingelsdorp genannt Ruytgen und 1637 an die Familie von Buir. Schließlich finden wir den Freiherren Gottfried von Friesheim als Inhaber des Lehens, der Ober-Frohnrath 1738 an Johann von Thenen veräußerte. Im Jahr 1912 war Ober-Frohnrath im Besitz des Kommerzienrates Arthur Pastor aus Aachen-Burtscheid. Das Anwesen befindet sich heute in Privatbesitz und ist daher nicht zu besichtigen. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der ehemaligen Wasserburg bedarf noch einer eingehenden Untersuchung. Bislang fanden weder bauhistorische noch archivalische Recherchen statt, die zur Klärung der baulichen Entwicklung Aufschlüsse geben konnten. Der noch erhaltene Baubestand des Anwesens wird vermutlich nicht in die nachmittelalterliche Zeit zurückreichen. In der Literatur findet sich eine vage zeitliche Einordnung in das 16. bzw. 17. Jahrhundert. Ein Eisenanker verweist auf die Jahreszahl 1646. Eine wenig zuverlässige Ansicht des Hauses bietet der 1723 entstandene Codex Welser. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die unweit der Adelssitze Mittel- und Unter-Frohnrath gelegene ehemalige Wasserburg Ober-Frohnrath zeichnet sich durch ihre noch wohlerhaltenen Wirtschaftsgebäude aus. Der eingeschossige Südflügel enthält eine rundbogige Durchfahrt in den Innenhof. Belebt wird die westliche Fassade dieses Traktes durch sechs Kreuzsprossenfenster in Hausteinfassung. Den Abschluss des Backsteinbaues bildet ein steiles Schieferdach. Einen besonderen architektonischen Akzent verleihen die den Südflügel flankierenden schmalen dreigeschossigen Rundtürme mit barocken Hauben. Eine Hauskapelle hat sich ursprünglich im westlichen Gebäudetrakt befunden. (Jens Friedhoff)