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Lackmanns Busch

Geschichte:

Spätestens im Jahre 1243 hatte die Familie von Strünkede etwa 400 m östlich des Turmhügels Lackmanns Busch in der Emscherniederung eine Burg errichtet. Als der Strünkeder Lehnsherr Graf Dietrich von Kleve am 16. März 1264 von Gerlach von Strünkede die Übertragung dieser Burg als Offenhaus verlangte, verpflichtete er Gerlach zur Räumung der Burg. Er wies ihn an, seinen Wohnsitz hinfort "in monte propinquo" ("auf dem benachbarten Berg") zu nehmen. Bei diesem "benachbarten Berg" kann es sich nur um diese Motte handeln. Während die Burg Strünkede in der Folgezeit zu einer der wichtigsten klevischen Festungen ausgebaut wurde, findet die Motte in den Quellen keinerlei Erwähnung mehr. Auch der Zeitpunkt ihrer Auflassung ist unbekannt. Möglicherweise verließ die Familie von Strünkede die Wallburg endgültig, als Giselbert und Bovo von Strünkede im Jahre 1316 durch Graf Dietrich von Kleve auf Lebenszeit mit der Burggrafschaft Strünkede belehnt wurden. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Einzelheiten zur Entwicklung dieser Anlage sind mangels Befunden unbekannt. Die Aufzeichnungen einer 1957 von K. Brandt vorgenommenen Untersuchung sind unvollständig und wenig aussagekräftig, datierende Funde sind nicht bekannt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

An der heutigen Wallburgstraße befanden sich bis zur Einebnung im Ersten Weltkrieg die Überreste eines mittelalterlichen Turmhügels. Er lag am Südosthang des an dieser Stelle bis 59 müNN ansteigenden Baukauer Höhenrückens. Mit Ausnahme einer topographischen Karte aus dem Jahre 1892, auf der die Anlage - wenn auch
nicht in vollem Umfang - eingezeichnet ist, finden sich auf den noch vorhandenen alten Karten des Kirchspiels Herne und der
Bauerschaft Baukau keine Hinweise auf den Turmhügel. Erst Darpe veröffentlichte 1896 einen Plan der damals noch vorhandenen Teile der Anlage. Die Wallburg bestand danach aus einem Kernwerk mit umliegendem Wall-Graben-System. Das Kernwerk besaß einen Durchmesser von ca. 60 m und eine Höhe von etwa 4 m. Es war von drei Gräben mit zwei dazwischenliegenden Wällen umgeben. Der innere Wall war den Angaben Darpes zufolge 3 m hoch und etwa 20 m breit, der mittlere Graben etwa 10 m breit. Der Durchmesser der Gesamtanlage betrug nach den von Darpe angegebenen Maßen etwa 270 m. (S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Grabung 1957 durch K. Brandt.