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Birkenfeld

Geschichte:

Während die genaue bauliche Entwicklung der mittelalterlichen Burg Birkenfeld schwerlich nachzuvollziehen ist, sind die Initiatoren bekannt. Es handelt sich um die Grafen von Sponheim, welche die Burg bis ins späte Mittelalter besaßen. Demnach besteht der erste Nachweis der Burg in der Erwähnung des Burgmannes Gottfried von Lichtenberg 1293, der in Diensten des Sponheimer Grafen Johann II. stand. 1328 indes kann zur Zeit von territorialen Streitigkeiten der Bau einer Gegenburg zu dieser Anlage angenommen werden, als Loretta von Sponheim den Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg gefangen nahm und ihn zur Herausgabe der im Bau befindlichen, zweiten Anlage zwingen konnte.
Wenig später änderte Graf Johann III. von Sponheim jedoch eigenständig die Besitzverhältnisse, als er Burg Birkenfeld 1338 dem Erzstift Trier zu Lehen auftrug. Während der Herrschaft der Grafen von Sponheim waren zahlreiche Burgmannen auf Burg Birkenfeld und 1391 ein Burggraf nachweisbar.
Mit dem Erlöschen der Sponheim-Starkenburger Linie 1437 ging die Anlage in pfalz-zweibrückischen Besitz über. Die Herzöge Karl und Georg Wilhelm von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld ließen in der Folgezeit die Burg zu einer Residenz ausbauen.
Das Residenzschloss blieb in der frühen Neuzeit erhalten. Nach einer Teilung von 1776 fiel die Anlage an Baden und wurde 1807 in private Hände versteigert. (Stefan Weispfennig)

Bauentwicklung:

Aufgrund des Ausbaus der Burganlage zum Schloss in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts sowie des Abbruchs von Teilen der Anlage infolge der Versteigerung unter napoleonischer Besatzung ist heute die Baugestalt und die bauliche Entwicklung kaum mehr nachvollziehbar.
Die Burganlage wurde am südlichen Ausläufer eines west-östlich verlaufenden Berges errichtet und zur ungeschützten Südostseite hin durch einen Wall und einen Graben gesichert. Bergseitig sind zudem bis heute Reste der Ringmauer vorhanden. Vermutlich zentral lag zudem der Bergfried, dessen Stumpf heute noch erkennbar ist.
Der frühneuzeitliche Residenzbau ist uns durch einen Kupferstich des 17. Jahrhunderts bekannt, wobei auch hier mit einem Bollwerk mitsamt doppelgeschossig gereihten Maulscharten wehrhafte Elemente verwendet wurden. Die Residenz wurde vermutlich im 17. Jahrhundert weiter ausgebaut, wobei auch zwei Türme im Nordwesten errichtet wurden, deren östlicher ab 1968 zu einer Aussichtsplattform aufgestockt wurde. (Stefan Weispfennig)

Baubeschreibung:

Von der Sponheimer Anlage bestehen nur noch geringe Reste.
Das heute noch vorhandene Torhaus mit der Adresse Burgstraße 17 stellt den wesentlichen Teil der noch erhaltenen frühneuzeitlichen Reste dar. Zudem existiert ein auf 1592 datierter Treppenbau. Die heute charakteristischen Türme, von denen einer als Aussichtsplattform dient, kommen als Aborttürme infrage. (Stefan Weispfennig)