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Minfeld

Geschichte:

Die Geschichte der Burg Minfeld ist geprägt von einer wechselhaften Besitzfolge, die an dieser Stelle nur überblicksartig wiedergegeben werden kann. Die Gründung der Anlage lässt sich zunächst ins 14. Jahrhundert datieren: Nachdem König Rudolf von Habsburg den ehemaligen Reichsbesitz Minfeld an die Grafen von Leiningen verpfändet hatte, übergaben diese wiederum unter anderem Minfeld als Ersatz für eine Mitgift an Hanemann von Lichtenberg. Es war nun wohl Heinrich von Lichtenberg, der um 1346 "ein Haus mit Gräben" errichten ließ, bevor dieses mit dem Dorf Minfeld wieder in den Besitz der Familie von Leiningen fiel.
Die alleinige Herrschaft der Leininger dauerte nur kurze Zeit an. 1374 gelang Pfalzgraf Ruprecht I. an den Besitz, woraufhin die Pfalzgrafen in Wertschätzung der Anlage im Jahre 1379 und 1381 einen Burgfriedensvertrag mit den Leiningern abschlossen, um eine genaue Feststellung der Nutzungsrechte zu erhalten.
Im 15. Jahrhundert war die Geschichte der Burg vor allem durch den Konflikt zwischen Pfalzgraf Friedrich I. und Ludwig dem Schwarzen von Zweibrücken-Veldenz geprägt. Seit 1455 wurden Ortschaft und "Schloss" Minfeld mehrmals belagert und überfallen. Auch die Raubzüge infolge der Mainzer Stiftsfehde im Jahre 1460 gingen vermutlich an Minfeld nicht schadlos vorüber.
Dem Anschein nach verlief das 16. Jahrhundert trotz der Aufstände Pfälzischer Bauern für Dorf und Burg ruhiger, bevor im Dreißigjährigen Krieg Minfeld wiederum ein strategisch wichtiger Sammelpunkt protestantischer Truppen wurde. Als bourbonische Truppen gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Pfalz besetzten, diente die Minfelder Anlage darüber hinaus dem Schutz der Bevölkerung.
Obwohl noch 1733 eine Einigung über die komplizierten Besitzverhältnisse erfolgte und Burg Minfeld komplett dem Herzogtum Zweibrücken übergeben wurde, wurde noch in diesem Jahrhundert das Schicksal der Anlage entschieden. Die revolutionärfranzösische Besatzungsmacht ließ sie 1794 versteigern, im Jahre 1835 ließ der nunmehr private Besitzer die Reste des Baus komplett abreißen. (Stefan Weispfennig)

Bauentwicklung:

Trotz der dichten Quellenlage zur Besitzgeschichte kann wenig über die bauliche Entwicklung der Burg Minfeld gesagt werden, was auch an der Verbauung der Trümmerreste in Neubauten des 19. Jahrhunderts liegt. Lediglich zwei neuzeitliche Skizzen erlauben eine Momentaufnahme des Objekts.
Es handelte sich um eine Wasserburg von annähernd rechteckigem Grundriss. Der Graben wird vom anliegenden Dierbach gespeist. Den einzigen Zugang zur Burg stellte eine Zugbrücke mit anschließender Pforte dar. Als weitere Schutzvorrichtungen waren Rundtürme an allen Ecken sowie drei weitere Flankentürme vorhanden. Um den Innenhof gruppierten sich im 19. Jahrhundert noch Stallungen, das Amtshaus, ein Speicher und der eigentliche Schlossbau. (Stefan Weispfennig)

Baubeschreibung:

Die Objektbeschreibung lässt sich nur auf der Grundlage der Schriftquellen vage rekonstruieren (s. Bauentwicklung). Nach der Zerstörung der Reste der Anlage im Jahre 1835 wurde das Mauerwerk teilweise als Material zum Bau des Pfarrhauses und für zwei private Häuser genutzt. (Stefan Weispfennig)