EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Schwarzenberg im Saarland

Geschichte:

Die Umstände der Erbauung der Burg Schwarzenberg sind unklar, wobei die Anlage in ihrer Funktion als Sitz des dort ansässigen Geschlechts erste Hinweise zur Datierung mit der Nennung Gerlachs von Schwarzenberg 1192 liefert.
Die Edelherren standen zunächst im Lehensverhältnis zum Grafen von Zweibrücken, der jedoch 1261 die Burg mit anderen Besitztümern an Lothringen verkaufte. Vermutlich war dieser strategisch günstige lothringische Posten nun der Anlass für den Erzbischof von Trier, zwei Jahre später Schwarzenberg infolge einer Fehde zu erobern.
Indes blieben die Besitzverhältnisse anscheinend unverändert, da mehrere Angehörige der Schwarzenberger Linie noch 1269 dem lothringischen Herzog huldigten. Als es 1290 erneut zur Fehde in derselben Konstellation kam, ließ Erzbischof Boemund die Burg schleifen. Nach der Anordnung des Neubaus 1293 war es Thielmann von Schwarzenberg, der die Anlage bis 1309 wieder aufbaute - freilich im Lehensverhältnis zu Trier, wobei Lothringen erst im Jahre 1334 auf seine Rechte verzichtete.
Die Herrschaft der Schwarzenberger über die Burg endete wenig später im Jahre 1344, als Nikolaus die Anlage Erzbischof Balduin abtrat. Nikolaus Neffen, Johannes von Schwarzenberg, musste 1352 auf seine Rechte verzichten. In der folgenden Zeit diente die Burg dem Trierer Erzbischof als Pfand- bzw. Lehnsobjekt, das je nach strategischem Kalkül einem anderen Besitzer aufgetragen wurde. Bis ins 17. Jahrhundert sind rund ein Dutzend verschiedener Besitzerfamilien überliefert, deren Nennung den Rahmen dieser knappen Schilderung sprengen würde.
Baulich musste sie in der frühen Neuzeit de facto dem Verfall preisgegeben worden sein, da 1635 ihr schlechter Zustand bezeugt ist. Ob sie zur Zeit der bourbonischen Feldzüge des 17. Jahrhunderts noch eine strategische Rolle spielt, erscheint unwahrscheinlich. (Stefan Weispfennig)

Bauentwicklung:

Aufgrund der nur noch geringen vorhandenen Fundamentreste lassen sich nur sehr begrenzt Aussagen zur baulichen Entwicklung machen, sodass mit der Beschreibung der Gesamtanlage vorlieb genommen werden muss.
Die Burg war von Norden nach Süden in Vor-, Haupt- und Unterburg gegliedert. Die Sicherung der einzelnen Teile erfolgte durch jeweilige Halsgräben. Zudem war die Vorburg vermutlich durch eine Schildmauer geschützt, wie auch die anderen Teile durch eine Ringmauer.
Es ist davon auszugehen, dass die Vorburg im Norden der Anlage anlässlich ihres Brunnens errichtet wurde, während Haupt- und Unterburg durch ihre Zwingeranlage vermutlich gleichzeitig errichtet wurden. In welche zeitliche Folge diese Erkenntnisse einzuordnen sind, lässt reichen Spielraum für Spekulationen. (Stefan Weispfennig)

Baubeschreibung:

Die nur noch in Fundamenten vorhandenen Reste der Burg Schwarzenberg lassen keine Rückschlüsse über ihre Ausgestaltung hinsichtlich vorhandener Gebäude zu. Ihr Grundriss lässt sich indes recht deutlich in drei Teile gliedern. An die Vorburg mit Schildmauer und vermuteter Kapelle im Norden schlossen sich südlich die Kern- und Unterburg an, die neben den Halsgräben und Ringmauern zudem über Zwinger verfügten. (Stefan Weispfennig)