EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Obensburg

Geschichte:

Schriftliche Quellen, die sich auf die Obensburg beziehen lassen, sind nicht bekannt. Das Gelände gehörte zum Gut Diedersen, von dem aus zu Beginn des 19. Jhs. ein Jagdhaus in der Anlage errichtet wurde. Ursprünglich dürfte es sich um eine frühe Dynastenburg des 9.-11. Jhs. gehandelt haben, auch Deutungen als Fluchtburg existieren. 1750 hielt der Hamelner Historiker Fein die Obensburg für ein Siegesdenkmal des Germanicus.
Bei der Schlacht von Hastenbeck am 26.7.1757 im Siebenjährigen Krieg diente die Obensburg der französischen wie der britisch-hannoverschen Armee als Artillerieschanze. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Da bislang keine archäologischen Untersuchungen stattgefunden haben, können zur Baugeschichte der Burg keine Angaben gemacht werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Obensburg ist eine Abschnittsbefestigung, bei der ein viertelkreisförmiger, 5 m breiter Wall mit vorgelagertem, 6-9 m breiten Graben eine ca. 80 x 70 m große Bergnase abtrennt. An einzelnen Stellen sind Reste einer ca. 1,35 m starken, gemörtelten Bruchsteinmauer erkennbar. Zwischen Wall und Graben liegt eine 1,5-4 m breite z. T. erhöhte Berme. Im Süden und Westen läuft der Graben ca. 8-10 m unterhalb des Bergplateaus als künstliche Terrasse im Steilhang weiter. An der Südostecke wird ein heute durch die Wegeführung teilweise zerstörtes Zangentor durch Einziehen der Wallenden bei gleichzeitigem Vorspringen der Grabenenden gebildet. Die beiden anderen Walldurchlässe sind neueren Datums. An der höchsten Stelle steht ein zum Gut Diedersen gehörendes Jagdhaus aus dem Anfang des 19. Jhs.
Ein kleiner Wall mit vorgelagertem Graben diente ca. 250 m südöstlich vermutlich als Vorwall zur Sicherung des Zugangs.
Noch 400 m weiter östlich sich befindet sich ein weiterer Nord-Süd orientierter Wall, der ebenfalls einen Vorwall der Obensburg darstellen könnte.
Da das Gelände der Obensburg bei der Schlacht von Hastenbeck am 26.7.1757 als Artilleriestellung verwendet wurde, ist unsicher, welche der Geländespuren tatsächlich aus dem Mittelalter stammen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine