EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Petkum

Geschichte:

Petkum war möglicherweise schon seit dem 14. Jh. Häuptlingssitz, ein erster Häuptling ist mit Tamme aber erst 1441 sicher bekannt.
Bei den Auseinandersetzungen um die Vormacht in Ostfriesland zwischen dem Haus Cirksena und dem Haus Ukena standen die Häuptlinge von Petkum auf Seite der unterlegenen Ukenas. Deshalb verloren sie die Herrlichkeitsrechte über Petkum und die erste Burg in Petkum wurde um 1435 geschleift. Danach wurde die Herrlichkeit durch Jawo zu Petkum verwaltet, der auch um 1440 eine neue Burg baute. 1461 erhielt Tammes Sohn Geerd van Petkum die Herrlichkeit Petkum zurück und baute die Burg neu auf. Nach seinem Tod fiel Petkum an seine Frau Occa Kankena. Da die Ehe kinderlos war, wurde nach ihrem Tod ihr Bruder Hicko Mauritz Kankena von der Norderburg in Dornum bis 1554 zum Oberhaupt von Petkum. 1531 versuchte Balthasar von Esens die Burg mit geldrischen Hilfstruppen zu plündern, was aber gründlich misslang. Danach erhielt sein Neffe Hayo Ripperda die Herrlichkeit. Die Burg diente also den Häuptlingsfamilien der Abdenas, Kankenas und Ripperdas als Wohnsitz. Zur Zeit des Abbruchs 1812 befand sich die Anlage im Besitz des Barons van Tork, der eine Ripperda geheiratet hatte. Die Grabplatte des Geerd van Petkum steht übrigens im Chor der Sankt-Antonius-Kirche zu Petkum. (Frank Both, Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die erste Burg in Petkum lag an einer anderen Stelle weiter westlich.
Die um 1440 errichtete Burg besaß wohl die Gestalt eines Steinhauses und ist 1465 durch einen Saalbau ersetzt worden. 1812 ist die Burg abgebrochen und durch ein Haus für den Rentmeister des Gutsherren ersetzt worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg lag auf einem Vorsprung des Deiches und war dadurch auf zwei Seiten von der Ems geschützt. Es handelte sich um einen zweigeschossigen Saalbau von ca. 35 m Länge und 8 m Breite. Im Burghof befanden sich ein Brunnen und Wirtschaftsgebäude. Die insgesamt 35 x 30 m messende Anlage war von einem Graben und einer Ringmauer umgeben, Eingang und Brücke öffneten sich nach Westen. Die 1 m dicken Mauern erreichten vom Wasserspiegel des Burggrabens aus eine Höhe von fast 5 m. Das Burgareal war gegenüber der Umgebung um ca. 2,50 m erhöht. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen haben nicht stattgefunden. 1865 wurde aus dem Burggraben eine Bombarde aus der Mitte des 15. Jhs. geborgen.