EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Groothusen, Osterburg

Geschichte:

Unter den drei Burgen in Groothusen gilt die Westerburg in Kirchnähe als Hauptburg des Ortes. Die Osterburg entstand etwas später. Ursprünglich war sie in Besitz der Familie Tiadekana, die von 1360 bis 1463 die Kirchenämter eines Probstes oder Dekans innehatte. Kurz vor 1400 muss die Burg aber an Folkmar Allena gekommen sein, denn in diesem Jahr 1400 lieferte sie dieser den Hamburgern zur Zerstörung aus, damit seine eigene Burg verschont wird. Die Stätte der Osterburg blieb bis 1490 unbebaut. Mitte des 15. Jhs. verbanden sich die Tiadekana familiär mit der Häuptlingsfamilie der Beninga. Nach 1465 erbte Tiada Beninga die Osterburg von den Tiadekana. Nach deren Tod 1483 folgten Beno Lyawes und Keno Beninga in der Besitzerfolge. Über die Tochter Kenos gelangte die Osterburg an die Aldringa. 1650 wurde sie an die Witwe Jannecken Simons van Swart verkauft. Über deren Schwiegersohn Warner Conring gelangte sie an die ter Braeck. Spätere Besitzer waren ab 1737 die Wingenas, denen die Familie Kempe folgte, die heute noch die Burg bewohnen. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Der Kernbau der Anlage gehört zu den ostfriesischen Steinhäusern vom Typ Saalbau, das 1490 über dem alten, turmartigen Steinhaus errichtet wurde. 1547 wurde östlich ein kurzer Seitenflügel angesetzt. 1665 wurden größere Fenster in den Saalbau eingebaut, so dass er an Standfestigkeit verlor und seine Südfassade durch Stützpfeiler stabilisiert werden musste. 1707 ersetzte eine Gulfscheune den Westflügel. Nach 1740 wurde der Torbau abgebrochen. 1790 wurde dann der Stufengiebel des Langhauses abgebrochen und ein Walmdach aufgesetzt. Den Ostflügel verlängerte man auf 26 m. 1891 wurde der Nordwand ein Flur zur besseren Erschließung der drei Flügel vorgebaut. 1910 schließlich erfolgte der Abbruch und die Erneuerung der Ostflügelverlängerung von 1790. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Die von einem Graben umgebene Anlage ist nur über eine steinerne Brücke zu erreichen. Der heutige Gebäudekomplex - eine Dreiflügelanlage in einem viereckigen Wassergraben - besteht aus mehreren Teilen, die zwischen 1490 und 1910 gebaut wurden. Das ursprüngliche Steinhaus wurde durch einen zweigeschossigen Saalbau von 23,75 x 9 m Größe bei einer Höhe von 12,50 m ersetzt, der heute den Mittelflügel bildet. 1547 kam im Osten ein kurzer Seitenflügel dazu. 1707 ersetzte schließlich eine Gulfscheune an der Nordwestecke des Langhauses einen kleinen, ebenfalls aus dem 16. Jh. stammenden Anbau. 1910 wurde dann der Ostflügel verlängert. An den nicht zur Dorfwurt im Westen gelegenen Seiten der Burg sind noch Reste eines äußeren Grabens vorhanden. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen fehlen noch.