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Wachbach, Burgstelle

Geschichte:

Aufgrund der sehr unzulänglichen Forschungslage läßt sich über den Burgstall "Schlössle" nichts konkretes sagen. Urkundliche Belege für mehr als eine Burg in Wachbach sind bisher nicht bekannt geworden. Da der Wandereisen-Holzschnitt von 1523 klar erkennbar eine Wasserburg zeigt, kann das sogenannte "Schlössle" nicht die 1523 zerstörte Burg Wachbach sein. Wir sollten somit, genau wie in Unterbalbach, von zwei gleichzeitig existierenden Burgen verschiedener Herren im Ort ausgehen, was der architektonische Niederschlag des Umstandes sein könnte, dass die Ortsherrschaft in Wachbach etwa vom 14. bis zum 16. Jahrhundert zersplittert war. Von daher könnte das "Schlössle" eine gegen die Wasserburg beim Dorf gerichtete Gegenburg gewesen sein. Weitergehende Vermutungen wären allenfalls bei einer sorgfältigen Sichtung der archivalischen Überlieferung möglich.
Vermutungen, eine in der Neuzeit wiederholt erwähnte "Obere Behausung" seien auf das "Schlössle" zu beziehen, können bisher nicht überzeugen. Mit einer "Behausung" muss nicht zwingend eine Burg gemeint sein. (Thomas Steinmetz).

Bauentwicklung:

Aufgrund des starken Zerstörungsgrades lassen sich über Fragen der Baugeschichte und architektonischen Gestalt dieser Burg keine Aussagen treffen. Dies wäre allein durch die Archäologie möglich. (Thomas Steinmetz).

Baubeschreibung:

Die Burgstelle liegt in einem Wäldchen, nicht sehr hoch nordwestlich über dem Dorf. Vorhanden ist noch der sicherförmige Halsgraben, eindeutige Reste von Gebäuden sind jedoch nicht feststellbar. Die Anlage könnte auch unvollendet sein. (Thomas Steinmetz).

Arch-Untersuchung/Funde:

Von der Burgstelle stammt eine ca. 20 cm lange vermutliche Lanzenspitze (?). Vereinzelt sind in Wachbach auch sekundär verwendete Buckelquader mit Zangenlöchern bekannt, von denen nicht klar ist, ob sie vom Schlösschen oder der Burg im Tal stammen.