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Rabenstein im Altmühltal

Geschichte:

Obwohl Rabenstein direkt neben der Rosenburg liegt, sieht Lehner-Burgstall die Burg als von den dort sitzenden Grafen von Riedenburg unabhängig. Ein Rabensteiner Geschlecht, das mit der Ruine in Verbindung steht, kann allerdings nicht nachgewiesen werden, und so ist die Burg laut Auer doch mit den Grafen von Riedenburg in Verbindung zu bringen. Auch Hofmann und Mader nennen als Gründer die Burggrafen von Regensburg, die die Rosenburg hielten.
Vermutlich ist die Burg Rabenstein ebenso wie die benachbarte Burg Dachenstein als Ministerialensitz anzusprechen,

Riedenburg, eine Gründung der Burggrafen von Regensburg, von denen sich eine Linie erstmals 1112 nach der Burg benannte, ging 1196 an das Haus Wittelsbach über. Im Zuge der Landesteilung wurde Riedenburg mit den Burgen 1255 Oberbayern zugeschlagen und seit 1392 bildete der Ort ein Herrschaftszentrum im Teilherzogtum Bayern-München.

Die erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1373, als der Ritter Jörg der Auer die Anlagen Riedenburg, Tachenstein und Rabenstein von den Herzögen Stefan III., Stefan II. dem Ältere, Friedrich und Johann aus dem Hause Wittelsbach erhält. 1384 wird Rabenstein zusammen mit Feste und Markt Riedenburg sowie der Burg Tachenstein an die Grafen von Abensberg verpfändet. Gegen ein Darlehen von 5604 ungarischen Gulden wird dieser Vertrag 1388 erneuert, wobei sich die Herzöge das Recht zur Einquartierung von Truppen in der Burg vorbehalten. Bei der Bayerischen Landesteilung von 1392 wird Rabenstein, anders als die zwei Nachbarburgen Tachenstein und Riedenburg, nicht erwähnt. 1399 wird die Pfandschaft durch die Herzöge bestätigt, das ist die letzte urkundliche Erwähnung. Rabenstein, das wohl überflüssig geworden war, verschwindet aus der historischen Überlieferung und Philipp Apian, der 1554 bis 1563 Bayern vermaß, hält für Rabenstein nur noch verfallene Überreste fest. In diesem Zustand taucht Rabenstein auch auf einem Kupferstich Michael Wenings aus dem Jahr 1701 auf. (C. Forcht u. Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die Datierung der Burg wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Vermutlich handelt es sich um eine Burggründung des ausgehenden 12. Jahrhunderts. Auer spricht sich auf Grundlage der geringen Grundfläche und des Aufbaus der Burg für eine möglicherweise frühere Erbauung im 11. Jahrhundert aus. Allgemein wird Rabenstein als die älteste der drei Riedenburger Burgen (Rosenstein, Tachenstein, Rabenstein) bezeichnet. Nach Lehner-Burgstall wirkt die Mauertechnik im Wohnturm älter als jene in der Vorburg, möglicherweise ist der Turm also früher entstanden. Rabenstein verfiel wohl im 16. Jahrhundert. (C. Forcht)

Baubeschreibung:

Rabenstein ist eine Spornburg. Ein tiefer Halsgraben, möglicherweise künstlich angelegt, trennt das Burgareal im Osten vom steil ansteigenden Felsmassiv, auf dem die Rosenburg errichtet wurde. Es handelt sich um eine relativ kleine Burganlage mit annähernd rechteckigem Bering aus Quadermauerwerk, zu dessen Errichtung massive Substruktionen notwendig waren. Der Bering misst etwa 15 mal 10 m. Im unteren Bereich blieb von der Ringmauer kaum etwas erhalten. Am Eingang zum Burghof im Süden ist der Kanal des Torriegels erkennbar.
An der Westseite der Ringmauer stehen Reste eines deutlich höher gelegenen Wohn- und Wehrturms aus großen Quadern, die nur an der Stirnseite grob behauen wurden. Er hat einen rechteckigen Grundriss mit 9 mal 8 m Seitenlänge und 1,2 m Wandstärke und ragt auf der Südseite noch etwa 6 m hoch auf. Der etwa 15 m über dem Niveau der Vorburg gelegene Eingang in der Ostwand war nur über Leitern zugänglich. In die Südseite des Turms ist ein relativ großes rundbogig überfangenes Fenster eingeschnitten. (C. Forcht)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine.