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Nordeck

Geschichte:

Der Ort Nordeck ist ab 1093 in den Quellen nachgewiesen. Die Burg wurde möglicherweise durch die Grafen von Gleiberg erbaut. Sie gehörte aber um 1150 den edelfreien Herren von Nordeck. Zwischen 1237 und 1254 kam die Burg an die Landgrafschaft Hessen, die Herren von Nordeck errichteten statt ihrer die Burg Rabenau in Londorf. Nordeck diente seitdem als wichtiger Stützpunkt in den Auseinandersetzungen zwischen Hessen und dem Erzbistum Mainz, da sie die Straße zwischen Mainz und Amöneburg kontrollierte. Von 1336 bis 1368 war sie Wohnsitz von Landgraf Hermann I., einem jüngeren Bruder des regierenden Landgrafen Heinrich II. Zwischen 1371 und 1488 besaßen die Schutzbar gen. Milchling und zwischen 1526 und 1831 die Rau von Holzhausen die Burg als Lehen. 1648 kam die Burg per Losentscheid an Hessen-Kassel. 1909 kam die Burg als Erbe in den Besitz der Grafen von Schwerin zu Friedelhausen, in deren Besitz sie sich heute noch befindet. 1925 wurde in ihren Räumen ein privates Schulheim eingerichtet. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Der Bergfried dürfte den ältesten Teil der Anlage darstellen und stammt vielleicht noch aus dem Ende des 11. Jhs. Zum romanischen Baubestand gehören ebenfalls noch ein Teil der Außenmauer und ein rundbogiges Portal an der Westseite. Die Burgkapelle in der Vorburg ist im Kern ebenfalls noch romanisch, wurde aber 1708 umgebaut und erweitert. Der im spätgotischen Stil errichtete Ostflügel stammt noch aus dem 15. Jh. 1675 wurde der Westflügel neu errichtet und 1683 folgten weitere Umbauten. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg ist durch einen tiefen Halsgraben von dem nach Norden ansteigenden Hang abgetrennt. An der Nordwestecke der fast quadratischen Anlage befindet sich der Bergfried. Die Gebäude des 14. bis 17. Jahrhunderts gruppieren sich auf drei Seiten um einen engen Burghof. Im Westen der Ringmauer ist ein romanisches Rundbogenportal eingefügt. Die Außenmauern des spätgotischen Hauptgebäudes an der Ostseite sind massiv, die Hofseite ist aber aus Fachwerk errichtet.
In der Vorburg stehen die ehemalige Zehntscheune aus Fachwerk, das sog. Unterhaus, sowie die im Kern romanische Burgkapelle. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine