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Liebenau, Kreis Kassel

Geschichte:

Liebenau wird erstmals im Jahre 1293 urkundlich erwähnt, als Hermann Spiegel von Desenberg seine Burg Liebenau dem Grafen Otto von Waldeck zu Lehen auftrug. Dies geschah schon mit dem Hintergedanken einer späteren Stadtgründung mit den Waldecker Grafen als Schutzherren. Schon im Folgejahr lädt Hermann Spiegel zur Besiedlung der "neuen Stadt" ein. Das Unterfangen scheint nicht von Erfolg gekrönt gewesen zu sein, denn schon um 1300 haben Werner von Westerburg und Konrad Schultheiß ihm Liebenau abgekauft. Die Besitzhälfte des Konrad Schultheiß wurde 1323 durch die Herren von Pappenheim erworben. 1356 und 1359 erwarb das Bistum Paderborn zunächst das Vorkaufsrecht über und schließlich auch die Hälfte des Westerburgschen Besitzes. 1365 gehörte er dem Bischof vollständig, nur um anschließend ständig verpfändet zu werden. 1395 überließen die Grafen von Waldeck ihre Lehenshoheit dem Bistum Paderborn. Anschließend kaufte der Bischof den Pappenheim ihre Hälfte ab, nur um diese sofort wieder an dieses Geschlecht zu verpfänden. 1478 überließ Paderborn Liebenau der Landgrafschaft Hessen, nachdem Stadt und Burg 1465 in der Fehde zwischen Hessen und Paderborn um das Diemeltal erstürmt und niedergebrannt wurden. Die Burg blieb als Ruine im Besitz der von Pappenheim bestehen, die erst 1758 dort wieder einen Herrensitz errichteten. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Zur mittelalterlichen Baugeschichte können beim gegenwärtigen Forschungsstand keine Angaben gemacht werden. Das heutige Herrenhaus ist im Jahr 1754 oder 1758 errichtet worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg ragte aus dem Stadtgrundriss an seiner nordwestlichen Ecke heraus.
Das heutige Herrenhaus ist ein zweigeschossiger Barockbau mit Mansarddach. Von der ehemaligen Burg sind nur noch geringe Mauerreste neben dem Herrenhaus sowie ein Brunnen vorhanden. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine